Science-Fiction im OP? - Roboter als Chirurgen

In deutschen OP-Sälen könnte es bald einsam werden: Experten sind sich einig, dass die Anzahl von Robotern in Krankenhäusern in den nächsten Jahrzehnten stark zunehmen wird.
Was bedeutet das für die Patienten?



Stählerner Griff und ruhige Hand

Schon heute werden sie in vielen Klinken erfolgreich eingesetzt: Roboter. Vor allem im operativen Bereich unterstützen sie die Chirurgen mit ihren teils übermenschlichen Fähigkeiten. Insbesondere bei minimal-invasiven Eingriffen, also bei Operationen, in denen Chirurgen ausschließlich mit sehr kleinen Schnitten am Patienten arbeiten, werden diese deutlich:

Nicht nur sind die maschinellen Mitarbeiter dazu in der Lage, Operationsinstrumente stundenlang ohne Zittern zu halten, auch Schnitte können sie millimetergenau und sauberer als ihre menschlichen Kollegen ausführen. Operationen, die mit Hilfe von Robotern durchgeführt werden, sind also in der Regel schonender für das OP-Personal und die Patienten. In einigen Fällen machte der Einsatz von Robotern sogar die Verlegung von sehr schwer erkrankten Patienten auf die Intensivstation überflüssig.

Effizienz ist nicht alles

Für einfache Aufgaben sind Roboter also eine effektive Lösung, um dem in der Medizin vorherrschenden Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen. Gleichzeitig machen sie operative Eingriffe einfacher und sicherer – wovon Ärzte und Patienten gleichermaßen profitieren. Die Maschinen stoßen jedoch an ihre Grenzen, wen es um spontane Entscheidungen und berufliche Erfahrungswerte geht. Gerade in medizinischen Notfällen sind diese aber unerlässlich. Aus diesem Grund werden Roboter den Menschen (noch) nicht ersetzen können.

Risiken und Nebenwirkungen

Außerdem birgt der Einsatz von Robotern in der Medizin nicht nur Vorteile in sich: Kritiker befürchten, dass ein zu starker Ausbau der Robo-Assistenz ein Zwei-Klassen-System zur Folge haben könnte. In ihrem düsteren Zukunftsszenario würden nur noch die reichen Patienten von menschlicher Expertise und Fürsorge profitieren, während die ärmere Bevölkerungsschicht mit emotionslosen Maschinen vorlieb nehmen müsste. Sozialverbände und Verbraucherschützer setzen sich jedoch vehement dafür ein, dass diese Fantasie nicht zur Realität wird.

Weitere Informationen zu diesem Thema sind im Video enthalten.