DNA-Massentest: Ist der Mörder unter den 870 Männern?

23 Jahre nach dem Mord an Claudia Ruf unternimmt die Polizei einen neuen Aufklärungsversuch. Da die wissenschaftlichen Möglichkeiten heutzutage ausgereifter sind, könnte ein DNA-Test das Gesicht des Mörders ans Tageslicht befördern.


Es ist wohl der schlimmste Albtraum eines jeden Elternpaares. Das Kind verlässt das Haus und wird fortan vermisst, einige Zeit später tot aufgefunden. So ist es 1996 Claudia Ruf aus dem nordrheinwestfälischen Grevenbroich widerfahren. Bis heute konnte der Täter nicht aufgespürt werden. Die Frage, die nun alle beschäftigt: Ist der Mörder unter den 870 zu testenden Männern aus der Region?

Test im vollen Gange

Bereits am vergangenen Samstag folgten 480 Männer dem Aufruf und unterzogen sich in einer Grundschule dem DNA-Massentest. Insgesamt sind rund 870 Männer eingeladen worden, eine Speichelprobe abzugeben. Zeit dafür ist vorhanden, alles in allem sind vier Termine angesetzt worden. Die Polizei vermeldet, dass das Interesse gut und groß sei, allerdings gebe es bisher noch keine heiße Spur.

Zweiter Testdurchgang

Der aktuelle DNA-Test ist nicht der erste seiner Art. Schon im Jahre 2010 wurden an die 350 Speichelproben entnommen, leider ohne Erfolg. Da die Mordkommission den Vorfall zum wiederholten Male untersuchte und in diesem Zuge neue Ermittlungsansätze ausmachen konnte, wurde nun ein neuer Versuch eingeläutet. Fraglich bleibt, ob dem Mörder auf diese Weise auf die Schliche gekommen werden kann.

Schwere Gewalteinwirkung

Claudia Ruf ist nur elf Jahre alt geworden. Im Mai 1996 führte sie den Nachbarshund aus; sie kehrte nie zurück. Wenig später wurde ihre Leiche 70 Kilometer von Grevenbroich entfernt in Euskirchen bei Bonn auf einem Feldweg gefunden. Die Obduktion ergab, dass Claudia sexuell missbraucht und anschließend durch "schwere Gewalteinwirkungen im Halsbereich" getötet wurde. Um seine Spuren zu verwischen, zündete der Täter die Leiche an. Trotz dessen konnte DNA-Material konserviert werden. Fest steht, dass der Fundort nicht dem Tatort entspricht. Mordkommissare gehen davon aus, dass der Mörder aus der Region um Grevenbroich stammt.

Alle Informationen in der Zusammenfassung im Video.