25 Millionen Dollar für Weinstein-Klägerinnen

Der amerikanische Filmproduzent Harvey Weinstein hat sich mit einem großen Teil seiner Opfer auf einen finanziellen Vergleich geeinigt.


25 Millionen Dollar sollen an die rund 80 Frauen ausgezahlt werden, die Weinstein vorwerfen, er habe sie sexuell belästigt und missbraucht. Aktuell steht die endgültige Bestätigung von Seiten der Kläger allerdings noch aus. Auch die amerikanische Justiz muss noch grünes Licht geben. Es gilt jedoch als sehr wahrscheinlich, dass das Gericht zustimmen wird.

Die Folgen der Einigung für Weinstein

Anschließend wäre Harvey Weinstein von allen zivilrechtlichen Klagen wegen sexueller Übergriffe seinerseits befreit. Ein offizielles Geständnis des 67-Jährigen sieht der Deal nicht vor und auch eine Entschuldigung an seine Opfer muss er nicht leisten. Finanziell wird Weinstein ebenfalls nicht belastet: Die Vergleichssumme übernimmt eine Versicherung seines inzwischen pleite gegangenen Filmstudios The Weinstein Company.

Das strafrechtliche Verfahren, das außerdem gegen Weinstein geführt wird, bleibt von der zivilrechtlichen Einigung aber unberührt. Am 6. Januar 2020 soll die Hauptverhandlung in New York stattfinden. Die Staatsanwaltschaft wirft Weinstein Vergewaltigung, räuberische sexuelle Handlungen und kriminelle sexuelle Handlungen vor.

Die Reaktionen der Gegenseite

Einige der betroffenen Frauen meldeten sich nach der Bekanntgabe der voraussichtlichen Einigung zu Wort. So sprach zum Beispiel die Schauspielerin Katherine Kendall von ihrer Enttäuschung über diesen Vergleich. Sie habe diesem nur zugestimmt, um anderen Klägerinnen einen finanziellen Ausgleich zu ermöglichen.

Auch die Präsidentin der Opfervereinigung Time's Up, Rebecca Goldman, nannte die Einigung in ihrem Statement "fehlerhaft" und erklärte, sie sei "das Symptom einer problematischen und kaputten Gesellschaft". Gleichzeitig betonte sie aber auch, sie hoffe, den Opfern Weinsteins durch den Vergleich zumindest ein wenig Gerechtigkeit zukommen zu lassen.

Die Hintergründe

Eine Vielzahl von Frauen hatte Harvey Weinstein 2017 erstmals sexueller Übergriffe bezichtigt. Weinstein wurde daraufhin von seiner Produktionsfirma entlassen und verlor seinen Platz an der Oscar Akademie AMPAS. Im Mai 2018 stellte der erfolgreiche Filmproduzent sich selbst der New Yorker Polizei und wurde wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung verhaftet. Das mit dem Fall betraute Gericht setzte ihn wenig später gegen eine Kaution von mehreren Millionen Dollar und strenge Kautionsauflagen auf freien Fuß.