Internationaler Frauentag: Wo es brenzlig wurde

Auf der ganzen Welt demonstrierten Menschen für mehr Rechte und protestierten gegen die Unterdrückung von Frauen. Doch besonders in patriarchalischen Staaten liefen die Bekundungen nicht immer friedlich ab.


Rund um den Globus prangerten Demonstranten die geschlechtsabhängige Ungerechtigkeit an. Mit Parolen und Plakaten brachten sie die Themen ungleich verteilter Verdienste, Gewalt gegen Frauen, das Recht auf Abtreibung und vieles mehr zur Sprache. Doch besonders in der Türkei und in Lateinamerika kam es zu Festnahmen und zum Einsatz von Tränengas.

Türkei: nicht genehmigter Protestzug

Wie auch im vergangenen Jahr genehmigten die türkischen Behörden keine Demonstration zum Weltfrauentag. Die Polizisten versuchten die Kundgebung am Taksim-Platz aufzulösen und scheuten auch nicht davor zurück, die Protestler mit Tränengas von den Straßen fernzuhalten. Trotz dessen schallten Sprechchöre durch die Straßen, Frauen hielten selbstbewusst Plakate hoch. Die Slogans: "Lang lebe der feministische Kampf" und "Missbrauch kann nicht vergeben oder entschuldigt werden". Kein gutes Wort verloren sie über die Regierung des derzeit amtierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Diese setze der Gewalt gegen Frauen zu wenig entgegen.

Lateinamerika: Gegen den Femizid

Insbesondere in Lateinamerika gingen vergleichsweise viele Aktivisten auf die Straße. Auf dem Hintergrund der hohen Zahl an Frauenmorden boykottierten sie die Femizide, die zwar mittlerweile als Straftatbestand gelten, doch nur halbherzig vom Staat verurteilt werden. Lateinamerika zeigt die größte Gewaltrate gegen Frauen auf. Für den heutigen Montag wurde ein Frauenstreik anberaumt; die Verantwortlichen erwarten eine große Resonanz.

Berlin: Pro sexuelle Selbstbestimmung

Rund 10.000 Aktivisten standen in Berlin für eine sexuelle Selbstbestimmung ein, die zwar als Menschenrecht deklariert, jedoch nicht im vollen Maß gewährleistet werde. Weiterhin propagierten die Teilnehmer der Demo ein Recht auf Schwangerschaftsabbrüche. Einige Proteste wurden von Christinnen organisiert, die in der Kirche Gleichberechtigung fordern. So soll das Pflichtzölibat abgeschafft werden und Frauen sollen auch die Weiheämter bekleiden dürfen.

Alle Informationen zum Weltfrauentag und zu den Ausschreitungen im Video.