Bayern verhängt landesweite Ausgangsbeschränkungen

Aktualisiert

Nachdem bereits ein paar Ortschaften in Bayern unter eine Ausgangssperre gestellt wurde, gilt diese nun für den gesamten Freistaat. Grund dafür sind die rapide ansteigenden Corona-Infektionen.


Allein am Donnerstag habe es in Bayern einen Infektions-Zuwachs von 35% gegeben, so Ministerpräsident Markus Söder am Freitagmittag, bei einer Pressekonferenz in München. Die Zahl der Toten ist von 10 auf 15 gestiegen und noch immer halten sich zahlreiche Leute nicht an die Quarantäne. Aus diesen Gründen verhängt der Freistaat Bayern nun Ausgangsbeschränkungen für das ganze Bundesland.

Die Regelungen gelten ab Freitagnacht um 0 Uhr und treten zunächst für zwei Wochen in Kraft. Die Appelle der Regierung an die Menschen, ihr Haus und ihre Wohnungen nur für Einkäufe, die Arbeit oder Hilfsleistungen zu verlassen, haben in Bayern offenbar nicht ausreichend gewirkt. Viele Menschen halten sich an die Quarantäne, arbeiten von zu Hause und vermeiden bewusst den sozialen Kontakt zu anderen Menschen, doch es gibt auch viele Bürger, die den Ernst der Lage offensichtlich noch nicht verstanden haben. Immer noch gibt es Corona-Partys, Gruppen, die sich an der frischen Luft treffen oder tatsächlich junge Menschen, die ältere Menschen aus Spaß anhusten. „Wir können das nicht mehr akzeptieren", so Söder in München.

Es gehe der Regierung jedoch nicht darum die Menschen einzusperren und einen "Lagerkoller" hervorzurufen. „Frische Luft tut gut", bestätigt Söder, die Gruppenbildungen würden jedoch massiv eingeschränkt werden. Aktuell ist Bayern das einzige Bundesland, das eine landesweite Ausgangssperre verhängen will, doch auch die anderen Länder können bald nachziehen, denn die Zahl der Infizierten steigt enorm. „Unser oberstes Gebot ist, die Menschen zu schützen, teilweise auch vor sich selbst", sagt Markus Söder zu der Entscheidung der bayerischen Regierung. Es sei keine Zeit für langwierige Abstimmungen oder halbherziges Handeln.

„Wir fahren das öffentliche Leben nahezu vollständig runter", erklärt der CSU-Chef. Söder hatte bereits am Donnerstag damit gedroht, die Ausgangsbeschränkungen einiger bayerischen Ortschaften auf das ganze Bundesland auszuweiten, sollten die Bürger sich nicht an die Quarantäne halten. Dieser Fall ist nun offenbar eingetreten. Die Menschen in Bayern dürfen ihre Häuser und Wohnungen also erstmal nur noch unter Auflagen verlassen. Die bayerische Landesregierung behält sich vor, weitere Maßnahmen in Angriff zu nehmen.

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