Aus Schnaps wird Desinfektionsmittel

In der Gemeinde Lustenau, im österreichischen Vorarlberg, hat ein Fußballverein gemeinsam mit einer Schnapsbrennerei zu einer Alkoholspende aufgerufen. Aus dem Schnaps soll Desinfektionsmittel entstehen.


Mit so vielen Spenden hat Vincent Baur, der Geschäftsführer vom österreichischen Zweitligisten Austria Lustenau, nicht gerechnet. Gemeinsam mit einer Schnapsbrennerei und einem Liechtensteiner Unternehmen, hat der Verein zu einer hochprozentigen Spende aufgerufen. Die Menschen in Vorarlberg sollten Schnaps spenden, um daraus später Desinfektionsmittel machen zu können. Dabei kam es nicht so sehr auf die Schnapssorten an, sondern auf einen möglichst hohen Alkoholgehalt.

Desinfektionsmittel ist im Kampf gegen die Verbreitung von Covid-19 an vielen Orten knapp geworden. Gerade in Krisengebieten wie Italien, Spanien oder Tirol mangelt es an dem hochprozentigen Hygienespray. Der Verein Austria Lustenau will nun einen Beitrag zur Bekämpfung von Corona leisten und rief zur Spende auf. Das Ergebnis war verblüffend. „Es ist unglaublich angelaufen. Kaum hatten wir den Aufruf gemacht, in der Zeitung und auf Facebook, klingelte alle 5 Minuten das Telefon! Wir haben über 100 Haushalten in Vorarlberg abgefahren. Hauptsächlich haben unsere Spieler den Schnaps abgeholt und die haben wirklich dermaßen viel bekommen. Wir hätten nie damit gerechnet", berichtet Vincent Baur.

Johann Drexel, der Geschäftsführer der Destillerie Freihof, die sich an dem Spendenaufruf beteilige, ist ebenfalls schwer begeistert. „Am allerbesten ist natürlich klarer Alkohol, aber wir haben eigentlich alles entgegengenommen. Wir sind wirklich überrascht, was für eine Menge das abgeworfen hat, da muss man sich bei der Bevölkerung richtig bedanken", sagt er. Der gesammelte Alkohol, der zu großen Teilen aus Gin, Korn und Wodka besteht, wird nun gereinigt und dann anschließend den Gemeinden als kostenloses Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt. Die Qualität ist laut Angaben von Austria Lustenau nicht herausragend, doch das Desinfektionsmittel aus den eingesammelten Getränken erfüllt definitiv seinen Zweck.

Schon vor dem Spendenaufruf von Austria Lustenau, boten mehrere Schnapsunternehmen, wie zum Beispiel die Firma Jägermeister, ihre Alkoholbestände an, um daraus Desinfektionsmittel herstellen zu lassen.

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