Frau nutzt ihre Kinder aus, um Ex zu vergiften

In Lauenburg in Schleswig-Holstein hat eine zweifache Mutter versucht, ihren Ex-Mann und dessen neue Freundin zu vergiften. Auch die gemeinsamen Kinder nutzte die Frau dafür aus. Nun wurde sie verurteilt.

Muffins
Muffins



Es war ein schwieriger Fall, über den das Gericht entscheiden musste. Eine 39-Jährige mischte Tabak in Rumkugeln und ließ diese dann von ihren Kindern zu ihrem Ex-Mann und dessen neuer Freundin bringen. Dieser hatte sich kurz zuvor nach neun Jahren Ehe von der Angeklagten getrennt. Nachdem er von den Rumkugeln probiert hatte, die ihm seine eigenen Kinder gebracht wurden, stürzte er auf die Toilette und übergab sich. Dies war tatsächlich ein Glücksfall, denn dadurch verließ das Gift seinen Körper.

52-Jährige landet im Krankenhaus

Weniger gut kam die Tante der neuen Freundin davon, die sich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls bei den auserkorenen Opfern befand. Sie war kaum noch ansprechbar, nachdem sie einen der Muffins gegessen hatte, welche die Kinder wenige Tage zuvor ebenfalls zu ihrem Vater und seiner Lebensgefährten gebracht hatten. Der eilig herbeigerufenen Notarzt brachte die 52-Jährige ins Krankenhaus, wo sie sich etwas später erholte. Eine später durchgeführte Untersuchung der Polizei ergab, dass sich in den Muffins Rattengift befand, allerdings in einer Dosis, die nicht ausreichte, um einen Erwachsenen zu töten.

Angeklagte leugnet, von Rattengift gewusst zu haben

Vor Gericht stritt die Angeklagte vehement ab, das Rattengift in die Muffins gemischt zu haben. Die Kinder hätten diese zuvor in der Schule gebacken. Ihrem Vater gegenüber sollen die beiden Jungen jedoch ausgesagt haben, dass dies eine Lüge sei, die sie bei dem Überbringen der Muffins erzählen sollten. In Wahrheit habe ihre Mutter ihnen die Muffins gegeben. Diese gestand bis zum Ende des Prozesses jedoch nur, die Rumkugeln aus Eifersucht auf die neue Freundin ihres Ex-Mannes mit Tabak versetzt zu haben.

Mildes Urteil?

Das abschließende Urteil des Gerichts sieht eine Haftstrafe von elf Monaten auf Bewährung wegen versuchter Körperverletzung und Körperverletzung vor. In das Strafmaß floss unter anderem die Tatsache mit ein, dass die von dem Muffin vergiftete 52-Jährige unter diversen Vorerkrankungen litt, welche ihre Reaktion auf das Gift wahrscheinlich verstärkten. Auch die Reue der Angeklagten dürfte die Strafe ein wenig verringert haben. Wörtlich sagte sie: "In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so eine Scheiße gemacht. Es tut mir Leid."