Demenz: Forscher entdecken neues Frühsymptom

Um bei einer Demenz-Erkrankung eine gezielte Therapie einleiten zu können, ist eine Früherkennung unerlässlich. Kanadische Forscher haben ein neues Symptom nachgewiesen, das noch vor Ausbruch der Krankheit Hinweise liefern kann.

Das Risiko, an Demenz zu erkranken, steigt nicht nur mit dem Alter, sondern auch mit der Zeit. Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat einen Report veröffentlicht, der im Jahre 2050 2,5 Millionen erkrankte Menschen in Deutschland voraussagt. Der Grund: Die Lebenserwartung steigt weltweit immer mehr an.

Neues Frühsymptom erkannt

Die wohl bekanntesten Symptome einer Demenz-Erkrankung sind Orientierungslosigkeit und Vergesslichkeit. Diese setzen aber erst ein, wenn die Krankheit bereits ausgebrochen ist. Kanadische Forscher haben ein Verhaltensmuster von Personen entdeckt, die bis dato noch nicht an Demenz erkrankt sind. Laut der Studie kann ein unruhiges und aggressives Schlafmuster ein Früh-Warnzeichen darstellen. Die Forschungstreibenden begleiteten 93 Patienten, bei denen eine REM-Schlafstörung diagnostiziert wurde. Etwa die Hälfte litt nach rund 12 Jahren an Alzheimer, Parkinson und weiteren neurodegenerativen Störungen.

Erkennung 15 Jahre vor Ausbruch möglich

Die Neurowissenschaftler können mit der Studie belegen, dass ein aggressiver Schlaf - einige Patienten schlugen nachts um sich - ein frühes Symptom einer neurodegenerativen Krankheit sein kann. So konnten sie dieses Anzeichen bis zu 15 Jahre vor Ausbruch protokollieren. Ein Ergebnis der Studie: Menschen, die unter derartigen Schlafstörungen litten, erkrankten zu 80 bis 100 Prozent an Demenz, Alzheimer oder Parkinson.

Zwar gelten Alzheimer und das Parkinson-Syndrom aktuell als unheilbar, doch können Ärzte bei frühzeitiger Diagnose geeignete Therapiemöglichkeiten entwickeln und einleiten, die Patienten wie Familienangehörigen Unterstützung bieten.

"Finanzielles Frühsymptom"

US-Forscher haben kürzlich ein weiteres Frühzeichen einer Demenz belegt. So seien Betroffene schon Jahre vor der entsprechenden Diagnose nicht mehr in der Lage, ihre Finanzen zu regeln. Bei bildungsschwachen Personen seien derartige Probleme rund sieben Jahre, bei bildungsnahen hingegen ca. zwei Jahre vor Ausbruch festzustellen.

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