Österreich: Polizei hebt riesiges Waffenlager aus

Aktualisiert

In Österreich hat die Polizei ein gigantisches Waffenlager mit zahlreichen Sturmgewehren und über 100.000 Schuss Munition ausgehoben. Die Ware war offenbar für Rechtsextreme in Deutschland bestimmt.

Der Waffenfund der Polizei in Österreich erstreckte sich über ganze drei Tage. Zunächst entdeckten die Beamten bei einer Hausdurchsuchung am Mittwoch mehrere Maschinenpistolen, Sturmgewehre und die dazugehörige Munition. Am Donnerstag fanden sie dann einen ganzen Container mit Waffen, Munition und Sprengstoff und am Freitag konnten in Niederösterreich in einer Lagerhalle mehr als 100.000 Schuss Munition und weitere Waffen sichergestellt werden.

Eine verdächtige Drogenlieferung

In einer Pressemitteilung aus Wien hieß es, dass der Polizei ein entscheidender Schritt bei der Entlarvung von rechtsextremistischen Aktivitäten in Österreich gelungen sei. Doch damit nicht genug: Offenbar haben die Verdächtigen eine wichtige Verbindung nach Deutschland. Im Oktober wurden die Ermittler durch eine Drogenlieferung aus Deutschland auf die Verdächtigen aufmerksam. Laut des Wiener LKAs wurden mit dem Drogenerlös Waffen angekauft, die für die rechtsextreme Szene in Deutschland bestimmt gewesen sein sollen. Offenbar sollte die Ware dabei helfen, eine "rechtsradikale Miliz" aufzubauen.

Festnahmen auch in Deutschland

In Zusammenarbeit mit den Landeskriminalämtern in Bayern und Nordrhein-Westfalen sei es in Österreich zu fünf Hausdurchsuchungen und fünf Festnahmen gekommen. Im Zuge der Ermittlungen konnten auch in Bayern zwei Verdächtige festgenommen werden. Zudem sind bei den Durchsuchungen in den letzten Tagen offenbar mehr als 70 automatische und halbautomatische Schusswaffen, erhebliche Munitionsbestände sowie Handgranaten und Sprengstoff entdeckt worden. Der aktuelle Hauptverdächtige ist ein vorbestrafter 53 Jahre alter Mann aus Österreich.

Hinweise auf einen rechtsradikalen Milizaufbau

Außerdem hat die Polizei Hinweise für die Verwendung der Waffen gefunden. Sie sollten dabei helfen eine rechtsextremistische Miliz in Deutschland aufzubauen. "Und daraus kommen dann die Schlüsse betreffend des Milizaufbaus in Deutschland", so soll es einer der Hauptverdächtigen in diesem Fall erwähnt haben. Die Ermittlungen dauern offenbar schon seit Monaten an, so das LKA Wien. Es könne
aktuell noch keine Angaben zu weiteren Ergebnissen machen, da die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen seien.

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