Alkohol hemmt die Wirkung der Corona-Impfung

In einigen Teilen der Welt werden bereits Corona-Impfungen vorgenommen. Doch warnen nun einige Wissenschaftler davor, vor und nach der Injektion Alkohol zu konsumieren. Dies könne die Wirkung des Impfstoffs erheblich verringern.

Noch vor Weihnachten will die EMA den Corona-Impfstoff von BioNTech und Pfizer hierzulande zulassen. Nur wenige Tage später sollen dann auch einige Risikogruppen gegen das tückische Coronavirus geimpft werden. Einige Forscher sprechen sich nun dafür aus, dass in einem gewissen Zeitraum vor und nach der bzw. den Impfungen keine alkoholischen Getränke zu sich genommen werden sollten.

Zusätzliche körperliche Anstrengung

Der Direktor des staatlichen Gamaleja-Institus für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau, Alexander Ginzburg, sowie Russlands oberste Amtsärztin Anna Popowa weisen ausdrücklich auf den Einfluss von Alkohol auf die Impfwirkung hin. Der Grund: Nachdem ein mRNA/DNA-Impfstoff injiziert wurde - und hierzu gehören die Impfstoffe von BioNTech und Moderna - arbeitet das menschliche Immunsystem mit Hochdruck. Die gespritzte Boten-RNA veranlasst den Körper dazu, für das Coronavirus typische Eiweiße zu erzeugen, die wiederum die Produktion von speziellen Antikörpern ankurbeln. Dies mache laut Popowa den Körper anfälliger für Krankheitserreger. Der Abbau von Alkohol würde das Immunsystem zusätzlich belasten.

Uneinigkeit bei russischen Wissenschaftlern

Wo Popowa eine rund 50-tägige Abstinenz empfiehlt, spricht sich Gunzburg für einen dreitätigen Verzicht aus. So oder so gelte, dass alkoholische Getränke zumindest in Maßen genossen werden sollten. Nur dann sei die Routine der körperlichen Abwehr nicht allzu sehr gestört. Die Empfehlungen der Forscher gehen so weit auseinander, weil die Wirksamkeit einer Impfung stark abhängig vom jeweiligen Impfstoff ist. Da die Corona-Vakzinen noch jung und unerforscht sind, können die Verantwortlichen meist nur spekulieren.

In Russland wurden bereits mehr als 150.000 Menschen mit dem vom Moskauer Forschungszentrum Gamaleja entwickelten Impfstoff "Sputnik V" geimpft. In Großbritannien erhielten rund 140.000 Personen binnen weniger Tage ihre erste Dosis.

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