Extreme Corona-Regel bald bundesweit gültig?

Nach einem Bericht der "Bild" haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder eine besonders drastische Maßnahme gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus beschlossen. Diese und diverse andere Diskussionspunkte sorgen erhitzte Gemüter.

Ein Bewegungsradius von 15 Kilometern. Auf diesen sollen sich Bewohner eines Corona-Hotspots künftig beschränken. Gelten solle diese Regel allerdings nur für Landkreise, deren Sieben-Tage-Inzidenzwert oberhalb von 200 liegt. Dies bedeutet, dass nur Kreise betroffen sind, in denen sich innerhalb von sieben Tagen 200 pro 100.0000 Einwohner neu mit dem Coronavirus infizieren. Diese Informationen liegen nach eigenen Angaben der Bild-Zeitung vor. Die Regelung existiert bereits, allerdings bisher nur in Sachsen. Andere Quellen sprechen davon, dass über die Höhe Inzidenzwertes, ab dem die Regel greifen soll, noch verhandelt wird.

Corona-Gipfel immer weiter verschoben

Der Streit über diese und weitere neue Regelungen habe laut Medienberichten den Start des ursprünglich für 11 Uhr vormittags anberaumten Corona-Gipfels am Dienstag mehrmals verschoben, bis man sich schließlich auf einen Beginn um 14 Uhr einigte. Die Ministerpräsidenten der Länder hatten im Vorfeld beschlossen, sich zuerst ohne Bundeskanzlerin Angela Merkel zu den neuen Regelungen zu beraten und anschließend gemeinsam mit ihr auf dem Gipfel die Diskussion fortzuführen.

Streit um Schulen und Kitas

Darüber hinaus spaltet auch das Thema Schulen und Kitas die Gemüter der Beteiligten. Bei einem Treffen am Montag hatten die Kultusminister der Länder die erneute Aufnahme des Schulbetriebs mittels eines Stufenplans in Aussicht gestellt. Bedingung dazu ist jedoch, dass die Corona-Lage in dem jeweiligen Bundesland dies auch zulasse. Kritik zu diesem Beschluss gab es laut ZDF unter anderem vom Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes Heinz-Peter Meidinger. So gebe es zwar einen Stufenplan, jedoch sei völlig unklar, ab welchem Inzidenzwert die jeweilige Stufe in den Landkreisen Anwendung finde.

Wirbel um Impfungen

Genauso wie das Thema Schulen und Kitas im Lockdown ist die Beschaffung von genügend Impfstoff für Deutschland derzeit immer wieder Gegenstand von hitzigen Diskussionen in der Politik. Besonders die SPD übte Kritik an dem bisherigen Kurs von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der für die Versorgung Deutschlands mit Impfstoff verantwortlich war. Im Mittelpunkt steht unter anderem die Frage, ob die EU – und damit auch Deutschland – zu wenig Impfstoff bestellte und zudem auf die falschen Hersteller setzte.

Medienberichten zufolge soll Angela Merkel die weitere Beschaffung von Impfstoff gemeinsam mit einer neuen Arbeitsgruppe nun selbst in die Hand nehmen.

Weitere Infos im Video.