So gefährlich ist die Corona-Mutation aus Südafrika

Nach der hochansteckenden Corona-Mutation aus Großbritannien folgt nun die noch gefährlichere Variante aus Südafrika. Die Mutation mit dem Namen 501.V2 wurde bereits in anderen Ländern nachgewiesen – darunter Frankreich und Großbritannien - und besorgt weltweit die Virus-Forscher.

Südafrika zählt inzwischen mehr als eine Million Corona-Fälle. Getrieben von der neuen Corona-Variante nehmen die Infektionszahlen dort rasant zu. Derzeit untersuchen Forscher, wie gefährlich die Mutation ist.

„Diese neue Variante ist höchst besorgniserregend, weil sie noch übertragbarer ist und anscheinend weiter mutiert ist als die (erste) neue Variante",

erklärte der britische Gesundheitsminister Hancock. Die britische Forschungseinrichtung Porton Down analysiere derzeit den neuen Virustyp. Das Virus habe sich in einigen Regionen Südafrikas rasant ausgebreitet und dominiere die Infektionszahlen im Land, berichtet der südafrikanische Infektiologe Richard Lessells. Der südafrikanische Behördenchef und Virologe John Nkengasong betonte:

"Was absolut klar ist, ist, dass es sich schnell überträgt und gerade eine große Anzahl von Menschen infiziert ist. Das wissen wir sicher. Ob es dabei schwerere Verläufe gibt, das wissen wir noch nicht."

Wirken die herkömmlichen Impfstoffe?

Es sei nicht zu erwarten, dass die derzeit aktuellen Impfstoffe nicht gegen die neuen Virus-Mutationen wirken, schreibt der DLF-Wissenschaftsjournalist Arndt Reuning in einem Kommentar. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass die Antikörper nicht so gut an die mutierten Stellen andocken können. Jedoch lerne das Immunsystem nach einer Impfung, Erreger an verschiedenen Teilen zu erkennen und dementsprechend zu reagieren. Auch die Reaktion der weißen Blutkörperchen, die sich weniger stark von mutationsbedingten Veränderungen beeindrucken lassen, wirke stark gegen die Erreger. Einzelne Mutationen können das komplexe System der Immunabwehr nicht gravierend beeinträchtigen.

Hilft der BioNtech-Impfstoff gegen die Großbritannien-Mutation?

Für Anfang Januar erwartet das Robert Koch-Institut Antworten darauf, ob der genehmigte BioNtech-Impfstoff gegen die Corona-Mutation aus Großbritannien wirkt. Das Mainzer Unternehmen führt gerade entsprechende Tests über die Wirksamkeit durch. mRNA-Impfstoffe wie die von BioNtech oder Moderna würden sich darüber hinaus leicht an Mutationen anpassen lassen.