Drosten erschüttert mit scharfer Prognose

Aktualisiert

Der verschärfte Lockdown und die derzeitigen Impfungen lassen viele hoffen, dass Corona bald vorbei sein könnte. Der Virologe Christian Drosten dimmt diesen Hoffnungsschimmer und ist schwer besorgt.

Auch wenn Deutschland seine Corona-Maßnahmen bis zum 14. Februar verschärft und verlängert hat, prognostiziert der Berliner Charité-Professor Drosten keine geringeren Fallzahlen für das Frühjahr. Er äußerte sich dem Spiegel gegenüber:

"Dass wir 2020 einen so entspannten Sommer hatten, hatte wahrscheinlich damit zu tun, dass unsere Fallzahlen im Frühjahr unter einer kritischen Schwelle geblieben sind. Das ist inzwischen aber nicht mehr so."

Er befürchtet, dass sobald die Risikogruppen geimpft sind, die Corona-Maßnahmen von der Politik aufgehoben werden. Dies könnte verheerende Folgen haben: Drosten prognostiziert in diesem Fall bis zu 100.000 Neuinfektionen am Tag, was zum Teil durch die neuen, ansteckenderen Mutanten begünstigt werde. Zwar seien voraussichtlich eher jüngere Menschen betroffen, doch die Intensivstationen würden sich dadurch trotzdem wieder rasant füllen.

Die Reproduktionszahl muss gesenkt werden

Drosten hat das Ziel, die Reproduktionszahl, die derzeit bei 0,9 liegt, zu senken. Solange der Wert unter 1 liegt, sei das zwar gut - aber für Drosten nicht gut genug, um den Lockdown zu lockern. Mit einem Wert von 0,9 würde es nämlich einen Monat dauern, um die Infektionszahlen zu halbieren. Das sei ihm zu lang, weshalb er einen Wert von 0,7 anpeilt. So halbieren sich die Fallzahlen schon innerhalb einer Woche.

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