Ungleichheiten nehmen zu: Die Spätfolgen der Pandemie

Laut einer Studie der Hilfsorganisation Oxfam International, könnten die Spätfolgen der Corona-Pandemie zu einer harten Belastungsprobe für die Wirtschaften vieler Nationen werden. Die Ungleichheiten würden stark zunehmen.


Im Zuge einer großangelegten Umfrage zur Corona-Krise, befragte die international tätige Hilfsorganisation Oxfam knapp 300 Wirtschaftswissenschaftler aus 79 Ländern. 87 Prozent der interviewten Forscher gehen davon aus, dass die Einkommens-Ungleichheiten ihrer jeweiligen Nationen zunehmen oder sehr stark zunehmen würden. "Die halbe Billion Dollar, die die zehn reichsten Männer im letzten Jahr verdient haben, könnte man verwenden, um einen Impfstoff für alle Menschen auf der Welt zu haben, oder sogar um zu verhindern, dass viele Menschen wegen der Pandemie in die Armut fallen", sagt eine Sprecherin von Oxfam und betonte damit den enormen Unterschied zwischen Arm und Reich.

Andere Ungleichheiten nehmen ebenfalls zu

Doch nicht nur die wirtschaftlich und soziale Ungleichheit soll durch die Corona-Krise negativ beeinflusst werden, sondern auch das Missverhältnis zwischen den Geschlechtern. Rund 50 Prozent der befragten Wissenschaftler bejahten diese Annahme. Noch schlimmer würde sich die Pandemie auf die Ungleichheit zwischen Weißen, Farbigen und Menschen mit indigener Herkunft auswirken.

"Mehrere Regierungen haben eine Menge Unterstützung geleistet, doch weltweit sind die Unterschiede riesig. Ein gutes Beispiel ist Südkorea, das sich bereits auf die Verringerung der Ungleichheiten konzentriert hat. Mit sehr unterschiedlichen Maßnahmen, wie dem Anheben des Mindestlohns und der Investition in das Gesundheits- und Bildungswesen. Auch noch während der Pandemie haben sie 42 Millionen Haushalten Unterstützung gewährt. Neuseeland hat ebenfalls eine Regierung, die ein leuchtendes Beispiel für den richtigen Fokus ist. Den richtigen Fokus auf das Wohlergehen der Menschen, auf Kinder, auf Bildung, auf die Sicherstellung, dass die Wirtschaft für alle arbeitet und nicht nur für das Bruttoinlandsprodukt"

So fährt die Oxfam-Sprecherin fort. Die Ergebnisse der mit 'Ungleichheits-Virus'-Studie betitelten Untersuchung wurde auf dem jährlichen Treffen des Weltwirtschafts-Forums veröffentlicht. Aufgrund der Pandemie findet die Veranstaltung in diesem Jahr allerdings nur virtuell statt.

Alle Infos zum Thema gibt es im Video.