Baerbock im Fragenhagel zur Lebenslauf-Panne

Es war einer der jüngsten Aufreger rund um die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock: Mit ungenauen Angaben im Lebenslauf auf ihrer Homepage soll sie ihre Karriere ein wenig aufgemotzt haben. In der ARD musste Baerbock sich nun äußerst bissigen Fragen dazu stellen.

Annalena Baerbock (Photo by Florian Gaertner/Photothek via Getty Images)
Ist Annalena Baerbock die richtige Kanzlerkandidatin für die Grünen? (Photo by Florian Gaertner/Photothek via Getty Images) (Florian Gaertner via Getty Images)

"Warum machen Sie das? Warum machen Sie sich toller, als Sie eigentlich sind?", fragt ARD-Moderator Oliver Köhl, der gemeinsam mit Chefredakteurin Tina Hassel Annalena Baerbock gegenübersitzt, und meint damit die bekanntgewordenen Unstimmigkeiten im Lebenslauf der Grünen-Politikerin. Diese formuliert eine ziemlich lange Antwort: Das habe sie nicht getan, vielmehr habe sie eine "komprimierte Darstellung" ihrer wichtigsten beruflichen Stationen veröffentlicht, die "schlampig" aufbereitet wurde und deshalb für Verwirrung sorgte. Es sei nicht ihre Intention gewesen, sich positiver darzustellen. Baerbock gesteht in ihrer Erwiderung auch, dass sie einen "Fehler gemacht" habe, was ihr "sehr, sehr leid" tue.

Kanzlerkandidatur infrage gestellt

Die beiden Moderatoren fahren unbeirrt fort, heikle Fragen zu stellen, legen sogar noch eine Schippe Biss obendrauf: Hassel möchte wissen, wie es sein kann, dass Baerbock dieser Fehler passieren konnte, obwohl sie als äußerst perfektionistisch gilt. Und dann kommt die Hammer-Frage: "Ist Kanzlerkandidatin vielleicht doch etwa eine Nummer zu groß?"

Die Gefragte antwortet, dass sie umso verärgerter sei, da sie viel Wert darauf lege, "alles korrekt zu machen". Sie wolle nun daran arbeiten, das Vertrauen der Wähler wiederzuerlangen.

Auf den Vorschlag von Köhr, darüber nachzudenken, die Kanzlerkandidatur an Robert Habeck abzugeben, erwidert Baerbock, das sie keine Person sei, die einen Rückzieher mache, insbesondere, wenn es darum gehe, einen Fehler einzugestehen und sich zu "verbessern".

Auf den Höhenflug folgte der Fall

In aktuellen Unfragen liegen die Grünen nicht mehr wie zu Beginn der Erhebungen vor der CDU. Sowohl die Partei als auch Baerbock als Kanzlerkandidatin verloren in den vergangenen Wochen immer mehr Rückhalt in der Bevölkerung. Ob es dabei bleibt, oder ob Baerbock und die Grünen sich wieder fangen können, bleibt abzuwarten.