Chinesische Rakete fällt unkontrolliert auf die Erde

China will bis 2022 eine eigene Raumstation aufbauen. Das erste Kernmodul treibt derzeit im All umher. Doch die Rakete, die es dahin beförderte wird in den nächsten Tagen unkontrolliert auf die Erde stürzen. Forscher vermuten einen Trümmerregen.

Das 20 Tonnen schwere Raketenteil wird wieder in die Erdatmosphäre eintreten und unkontrolliert in Trümmern auf die Erde aufprallen. Der Astrophysiker Jonathan McDowell vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics äußerte sich der dpa gegenüber besorgt: "Im schlimmsten Fall wird es wie der Absturz eines kleinen Flugzeugs, der sich aber über Hunderte Kilometer verteilt."

Fahrlässiges Raketen-Design

Das Design der Rakete sei der Grund, warum sich die "Langer Marsch 5B"-Rakete nach dem Start nicht mehr kontrollieren lasse. Bei herkömmlichen Raketen ist dies möglich und sorgt für einen gesteuerten Absturz ins Meer. Weil die Rakete im Moment in rasender Geschwindigkeit die Erde umkreist, ist noch unklar, wo sie in die Atmosphäre eintreten und verglühen wird. Eine gute Nachricht: Es ist sehr wahrscheinlich, dass die verglühten Trümmerteile in ein unbewohntes Gebiet treffen werden.

Einen ähnlicher Flug mit dem Raketentyp "Langer Marsch 5B" führte im Mai 2020 dazu, dass Trümmer an der westafrikanischen Elfenbeinküste niedergingen und einige Häuser in kleinen Dörfern beschädigten. "Das Design ist fahrlässig im Vergleich zu gegenwärtigen Standards anderer Länder", sagte McDowell zu der chinesischen Rakete.

Einen Überblick über den aktuellen Raketenflug erhalten Sie im Video.