Der Fall Sonja Engelbrecht: erste Spur nach 26 Jahren

Sonja Engelbrecht wird seit dem 11. April 1995 vermisst. Sie war damals 19 Jahre alt. Nun – 26 Jahre später – wurde ein Oberschenkelknochen der Vermissten gefunden.

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Symbolbild einer einsamen Frau bei Nacht (Getty Images) (Svetlanais via Getty Images)

In der Nacht, als sie verschwand, besuchte sie mit ihrem Freund Markus eine Münchener Kneipe und danach die Wohnung von Bekannten. Als sich die beiden gegen 2 Uhr auf den Heimweg machten, warteten sie an der Straßenbahnhaltestelle Stiglmaierplatz. Sonja Engelbrecht wollte in einer Telefonzelle ihre Schwester anrufen und sie bitten, sie abzuholen. Ihr Freund steigt um 2:30 in die Tram.

Doch das Telefon ihrer Schwester hat nie geklingelt. Engelbrecht blieb allein an der Haltestelle zurück und wurde seitdem nie wieder gesehen. Auch Prostituierte und Freier aus der Nähe hätten die junge Blondine nach Polizeiangaben nicht gesehen.

Ein Fall für die Mordkommission

Die Polizei geht vom Tod Engelbrechts aus, weshalb der Fall jahrelang bei der Mordkommission lag. Diese tappte ohne Spuren oder Beweise fast drei Jahrzehnte im Dunkeln. Der Fund eines Oberschenkelknochens könnte den Fall nun lösen. Dieser wurde im Waldgebiet bei Kipfenberg im Landkreis Eichstätt entdeckt.

Nun suchen die Ermittler nach weiteren Spuren und Knochenteilen, um die Umstände des Verschwindens zu lösen. Gegenüber der Bild äußerte sich der ehemalige Mordkommission-Chef Josef Wilfling zu dem Fall: "Wir sind damals davon ausgegangen, dass Sonja in ein Auto gestiegen ist und Opfer eines Sexualverbrechens wurde."