Jens Spahn erntet heftige Kritik nach Impf-Aufruf

Die Ärzteverbände sind über eine Aussage zur Booster-Impfung, die Gesundheitsminister Jens Spahn kürzlich machte, überhaupt nicht erfreut.

Vor einen paar Tagen machte Gesundheitsminister Jens Spahn einen Aufruf an alle Bürgerinnen und Bürger, sich nach einem vollständigen Impfschutz auch noch ein drittes Mal gegen Corona impfen zu lassen. Viele Menschen begrüßen die Möglichkeit, mit einer Booster-Impfung den Schutz gegen das Virus aufzufrischen. Dem deutschen Ärzteverbänden passte der Vorschlag von Spahn aber offenbar nicht.

"Keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz"

"Für die Notwendigkeit von Auffrischungsimpfungen für Menschen jeglichen Alters gibt es bisher keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz", sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er warf dem Gesundhheitsministerium eine mangelnde und unvollständige Aufklärungs- und Informationspolitik vor. Bis eine Notwendigkeit für eine dritte Impfung für alle nicht geklärt sei, solle man sich mit Aufrufen, wie dem von Jens Spahn, zurückhalten.

Für wen die Booster-Impfung sinnvoll ist

Für ältere Menschen sei die Booster-Impfung jedoch nach wie vor sehr sinnvoll, da bei ihnen die Immunreaktion häufig deutlich geringer ausfalle. "Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) ja auch eine Covid-19 Auffrischungsimpfung für alle Menschen ab 70 Jahren", betonte Reinhardt.

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