Jens Spahn will 50er-Inzidenz abschaffen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will von der 50er-Inzidenz als entscheidenden Wert für die Corona-Maßnahmen absehen und stattdessen auf einen anderen Indikator setzen.

BERLIN, GERMANY - JULY 21: Jens Spahn, Federal Minister of Health, at the presentation of the National Reserve Health Protection in the federal press conference on July 21, 2021 in Berlin, Germany. (Photo by Andreas Gora - Pool/Getty Images)
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (Photo by Andreas Gora - Pool/Getty Images) (Pool via Getty Images)

Die Inzidenz in Deutschland steigt kontinuierlich an und das Robert-Koch-Institut prognostiziert bereits den Anfang einer vierten Welle. An den Corona-Maßnahmen ändert sich dennoch erstmal nichts. Die Bundesländer haben sich stattdessen auf die so genannte '3G-Regel' geeinigt, die ab einer Inzidenz von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen greifen soll. Das bedeutet konkret: Alle Menschen, die einen öffentlichen Innenraum betreten wollen, müssen entweder getestet, geimpft oder genesen sein. Zuvor galt bei der Einschätzung der Corona-Lage der Inzidenzwert von 50 als Kriterium für die Regelungen. Er wurde als feste Konstante im Infektionsschutzgesetz festgelegt.

„Die 50er-Inzidenz hat ausgedient“

Jens Spahn (CDU) fordert nun eine Abkehr von der 50er-Marke. Er schlägt stattdessen die Hospitalisierungsrate der Krankenhäuser als Orientierung für die Corona-Maßnahmen vor. „Die 50er-Inzidenz im Gesetz hat ausgedient“, sagte Spahn im ZDF-„Morgenmagazin“. Der Bundesgesundheitsminister will noch vor der Bundestagswahl eine entsprechende Änderung im Gesetz ausarbeiten. Auch Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) sprach sich für eine Abschaffung der 50er-Inzidenz aus: „Wir haben gelernt: Die Inzidenz alleine ist nicht mehr aussagekräftig. Es ist bekannt dass 50 heute nicht mehr das Gleiche ist wie vor einem Jahr, weil so viele Menschen geimpft sind“.