Jens Spahn will 50er-Inzidenz abschaffen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will von der 50er-Inzidenz als entscheidenden Wert für die Corona-Maßnahmen absehen und stattdessen auf einen anderen Indikator setzen.
Die Inzidenz in Deutschland steigt kontinuierlich an und das Robert-Koch-Institut prognostiziert bereits den Anfang einer vierten Welle. An den Corona-Maßnahmen ändert sich dennoch erstmal nichts. Die Bundesländer haben sich stattdessen auf die so genannte '3G-Regel' geeinigt, die ab einer Inzidenz von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen greifen soll. Das bedeutet konkret: Alle Menschen, die einen öffentlichen Innenraum betreten wollen, müssen entweder getestet, geimpft oder genesen sein. Zuvor galt bei der Einschätzung der Corona-Lage der Inzidenzwert von 50 als Kriterium für die Regelungen. Er wurde als feste Konstante im Infektionsschutzgesetz festgelegt.
„Die 50er-Inzidenz hat ausgedient“
Jens Spahn (CDU) fordert nun eine Abkehr von der 50er-Marke. Er schlägt stattdessen die Hospitalisierungsrate der Krankenhäuser als Orientierung für die Corona-Maßnahmen vor. „Die 50er-Inzidenz im Gesetz hat ausgedient“, sagte Spahn im ZDF-„Morgenmagazin“. Der Bundesgesundheitsminister will noch vor der Bundestagswahl eine entsprechende Änderung im Gesetz ausarbeiten. Auch Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) sprach sich für eine Abschaffung der 50er-Inzidenz aus: „Wir haben gelernt: Die Inzidenz alleine ist nicht mehr aussagekräftig. Es ist bekannt dass 50 heute nicht mehr das Gleiche ist wie vor einem Jahr, weil so viele Menschen geimpft sind“.