Kubul: Situation am Flughafen spitzt sich zu
Die Situation am Flughafen von Afghanistans Hauptstadt spitzt sich immer weiter zu und erschwert den Rettungskräften die Evakuierung.
Seit der Machtübernahme der Taliban am vergangenen Sonntag spitzt sich die Situation am Flughafen in Kabul immer weiter zu. Noch warten tausende Menschen auf ihre Ausreise, zahlreiche davon sind afghanische Staatsbürger. Die angespannte Lage am Flughafen erschwerte die deutschen und internationalen Rettungsaktionen erheblich. Am Samstag starteten daher nur zwei deutsche Rettungsmaschinen. Bei einem der beiden Flüge konnten die Soldaten lediglich acht Menschen ins usbekische Taschkent ausfliegen. Bei zweiten Flug waren dann wieder 205 Personen an Bord.
Die Lage ist chaotisch und gefährlich
Das Auswärtige Amt beschreibt die derzeitige Situation als "gefährlich" und "volatil". Die US-Botschaft warnt davor, zum Flughafen zu kommen oder sich an seinen Toren aufzuhalten: "Aufgrund potenzieller Sicherheitsbedrohungen vor den Toren des Flughafens Kabul raten wir US-Bürgern, derzeit nicht zum Flughafen zu reisen und die Tore des Flughafens zu meiden." Worin die Sicherheitsbedrohungen genau bestünden, wurde nicht genannt.
Soldaten müssen Helikopter einsetzen
Trotz der Gefahrenlage drängen offenbar immer noch tausende Menschen zum Flughafen. Mittlerweile sind unter ihnen hauptsächlich Afghanen mit Ausreisepapieren, die auf Einlass ins Flughafengebäude warten. Wie gefährlich die Lage tatsächlich ist, zeigt sich auch daran, dass immer wieder US-Helikopter zu Einsatz kommen, die die Leute sicher auf das Flughafengelände bringen. Auch die Bundeswehr schickte zwei Hubschrauber nach Kabul, die am Samstag startbereit waren.
Tore immer nur für ein kurzes Zeitfenster offen
Das Auswärtige Amt erklärte, dass der Zugang zum Flughafen an vielen Stellen oft nicht möglich sei. Außerdem würden die Tore immer nur kurz geöffnet und dann gleich wieder geschlossen. Trotz der erschwerten Lage wolle man aber immer noch so viele Menschen wie möglich aus Afghanistan ausfliegen, so Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Auf dem Weg zum Flughafen wurden am Freitag offenbar im Gedränge zwei Deutsche angeschossen, die mittlerweile beide in Sicherheit gebracht werden konnten.