Totalausfall bei Whatsapp & Co: Das war der Grund

Am Montagabend ging plötzlich nichts mehr: Um kurz vor 6 Uhr deutscher Zeit gingen Facebook, Instagram und WhatsApp offline. Es sollte über sechs Stunden dauern, bis die Dienste des Internetriesen Facebook wieder online waren.

Zunächst war am Montagabend lange unklar, was zu der Störung geführt hatte. Die New York Times berichtete, dass Facebook-Mitarbeiter keinen Zugang zu den Arbeitsgebäuden mehr hätten und auf Twitter kursierten wilde Gerüchte über einen Verkauf der Domain und eine mögliche Beteiligung der Hackergruppe Anonymous.

Serverkommunikation unterbrochen

Das zeigt, wie ungewöhnlich und beunruhigend ein solch riesiger Ausfall bei großen Internetkonzernen sein kann. Nach eigenen Angaben von Facebook gab es jedoch keinen Grund zur Beunruhigung: Grund für die Störung war ein Kommunikationsproblem zwischen zwei Servern. Die unfassbaren Datenmengen, die Facebook jeden Tag verarbeitet, laufen über verschiedene Server in den USA und der Welt und an einer Stelle der Kette war es wohl zu einer Art Lücke in der Weitergabe gekommen.

Die ganze Facebook-Infrastruktur war betroffen

Nach und nach wurde mehr über die tatsächlichen Umstände bekannt. Insider und Mitarbeiter berichteten, dass das Serverproblem so schwerwiegend war, dass auch interne Mitarbeiterplattformen offline gingen. Manche Gebäude und Konferenzräume im Hauptquartier waren nicht mehr zugänglich. All das erschwerte die Behebung des Problems zusätzlich. Facebook versucht seit einigen Jahren seine Infrastruktur zu vereinheitlichen. Instagram und WhatsApp waren Zukäufe, die technisch anders aufgebaut sind als der Mutterkonzern. Es wird spekuliert, dass die Serverstörung deshalb aufgetreten sein könnte.

Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab

Der CEO und Gründer von Facebook, Mark Zuckerberg, entschuldigte sich Dienstagnacht bei allen Nutzern. Der Ausfall kommt für ihn besonders ungelegen: Seit einiger Zeit sorgt eine Whistleblowerin für schlechte Nachrichten bei Facebook. Unter anderem hatte sie enthüllt, dass Facebook schon lange bewusst ist, wie schädlich ihre Plattformen für junge User seien und dass der Facebook-Algorithmus darauf eingestellt sei, Wut zu erzeugen, da Emotionen Menschen an die Plattform binden. Am Montag hatte die Whistleblowerin in den USA ein großes Fernsehinterview gegeben. Der Ausfall wird Facebook nicht nur schlechte Presse bescheren, sondern auch sehr viel Geld kosten: Die Aktie brach am Dienstag um 15% ein. Das Privatvermögen von Zuckerberg soll um knapp 5 Milliarden Dollar geschrumpft sein.