Tödlicher Tumor aus dem Drucker: Wissenschaftliche Sensation

An der Universität Tel Aviv gelang Wissenschaftlern, was direkt aus einem Science-Fiction-Film stammen könnte: Sie erweckten einen künstlichen Tumor zum Leben – mit Hilfe eines 3D-Druckers.

Der revolutionäre Vorgang nennt sich 3D-Bioprinting. Dabei verwenden die Wissenschaftler Zellen und andere organische Stoffe, um mit einer Art Drucker eine künstliche Immitation von Strukturen zu schaffen, die im menschlichen Körper vorkommen. In diesem Fall versuchten die Forscher der Uni in Tel Aviv, einen Hirntumor mit dem Gerät zu drucken – und hatten Erfolg! Der künstliche Tumor soll dabei helfen, eine effektivere und schnellere Behandlung gegen seine natürliche Variante, das Glioblastom, zu entwickeln. Diese aggressive Krebsart bildet sich ausschließlich im Gehirn und ist äußerst tödlich. Die ohnehin nicht besonders hohe Überlebensrate von 40 Prozent nach einem Jahr mit dieser Art des Hirnkrebs, verringert sich schnell: Nach fünf Jahren beträgt sie nur noch etwa fünf Prozent.

Eine große Chance für die Krebsforschung

Die Direktorin des Cancer Biology Research Center an der Universität in Tel Aviv, Ronit Satchi-Fainaro, hofft, dass durch den Erfolg der Weg für einige neue Behandlungen und Medikamente geebnet werden kann. Der gedruckte Tumor, samt aktiver künstlicher Blutgefäße, biete die Chance, die Wirkung von verschiedenen Therapien und Medikamenten an ihm zu beobachten und diese zu optimieren. Insgesamt soll der künstliche Tumor für rund zwei Monate am Leben erhalten werden, um die geplanten Tests durchzuführen. Auch andere Forscher zeigen sich optimistisch: Dinorah Friedmann-Morvinski, die ebenfalls in dem Zentrum arbeitet, erklärt, dass das Projekt "die Interaktion von Krebszellen mit den anderen Zellen im Gehirn beobachtbar macht", etwas, dass "in der Petrischale nicht möglich ist".

Das erfolgreiche Forscherteam nimmt derweil das nächste Projekt in Angriff: Nun möchte es 3D-Tumoren von anderen Krebsarten herstellen, die ebenfalls in das Gehirn wandern können, z.B. Pankreas–, Brust– oder Lungenkrebs. Laut Satchi-Fainaro sollte dies mit demselben Gerät möglich sein, welches auch das

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