Taxifahrer schildert Horror-Überfall vor Gericht

Was ein 52-jähriger Taxifahrer nun zum ersten Mal öffentlich vor dem Gericht erzählt, klingt, als entstamme es einem schlechten Horror-Film. Drei Mädchen im Teenager-Alter sollen im Oktober letzten Jahres versucht haben, ihn auszurauben – und das mit Waffengewalt.

Taxistand
Symbolbild: Taxistand (frankpeters via Getty Images)

Ein Taxifahrer, der im Oktober 2020 Opfer eines versuchten Raubüberfalls in Hannover wurde, bekam nun im Prozess erstmals zwei der Täterinnen zu Gesicht und beschrieb, was sie ihm antaten. Die beiden Mädchen – zur Tatzeit 15 und 17 Jahre alt – hatten damals noch eine weitere Komplizin, die jedoch aufgrund ihres Alters (13) noch nicht strafmündig war.

Perfides Täuschungsmanöver

An der Schmiedestraße in Hannover sollen sie zu ihm ins Taxi gestiegen sein. Alle drei tragen, nicht ungewöhnlich in der Pandemie, Gesichtsmasken. Doch dann wird es etwas merkwürdig: Nach ihrem Ziel gefragt antworten die drei nur: "Irgendwo" am Osterwalder Wald. Es genüge, wenn er sie dorthin bringe. Während der Fahrt tauschen sich die drei offenbar intensiv über ein Handy aus, das sie untereinander weitergeben. Schließlich soll der 52-Jährige das Taxi anhalten. Die 17-Jährige scheint bezahlen zu wollen, in ihrer Hand befindet sich dem Opfer zufolge ein 10-Euro-Schein.

Dann geht alles ganz schnell

Plötzlich ein "brennender Schmerz": Die 15-Jährige hatte ihm ein Keramikmesser in die Schulter gerammt. „Es schoss sofort Blut aus der Wunde, mir wurde heiß“, sagt der Mann vor Gericht. Ein zweiter Angriff des Mädchens streift den Taxifahrer am Arm. Anschließend drängen die Drei aus dem Fahrzeug und reißen die Fahrertür auf. Ein weiteres Mal versucht die 15-Jährige einen Treffer mit dem Messer zu landen – Fehlanzeige. Dem Iraner gelingt es, die Wagentür zuzuschlagen. Er rast davon und ruft kurz darauf die Polizei.

Wenig später werden die drei Mädchen festgenommen, sie sollen sich vor anderen mit ihrer Tat gebrüstet haben. Nachdem die Polizei sie zunächst wieder laufen lässt, müssen die 15-Jährige und die 17-Jährige einige Wochen später in Untersuchungshaft – die Ermittler hatten die Nachrichten auf dem Handy der Mädchen entdeckt. Offenbar wurde die Tat von den Jugendlichen so geplant.