Prinz Andrew äußert sich zu Missbrauchsvorwürfen

Bisher hat Prinz Andrew zu den Missbrauchsvorwürfen geschwiegen. Nun meldet er sich zu Wort und wirft seinem mutmaßlichen Opfer Virginia Giuffre Profitgier vor. Lesen Sie die Einzelheiten zum Fall.

 LONDON, ENGLAND - MARCH 07: Prince Andrew The Duke of York arrives at the Headquarters of CrossRail in Canary Wharf on March 7, 2011 in London, England. Prince Andrew is under increasing pressure after a series of damaging revelations about him, including criticism over his friendship with convicted sex offender Jeffrey Epstein, an American financier surfaced. (Photo by Dan Kitwood/Getty Images)
(Photo by Dan Kitwood/Getty Images) (Dan Kitwood via Getty Images)

Nachdem der Herzog von York sich nicht zu den Vorfällen äußerte und den gesamten Sommer bei seiner Mutter in Schottland verbrachte, geht er jetzt gegen die Vorwürfe vor. Er weist die "unbegründete" Klage zurück und beantragt nun die Abweisung des Falls bei einem New Yorker Gericht.

"Ein weiterer Zahltag"

Virginia Giuffre - heute 38 - gab an, dass der bekannte Sexualstraftäter Jeffrey Epstein sie im Alter von 17 Jahren an Prinz Andrew "ausgeliehen" habe. Für die mutmaßlichen sexuellen Übergriffe fordert sie vor Gericht Schadensersatz. Doch die Anwälte des Prinzen bitten um ein Fallenlassen der Klage. Sie wollle "einen weiteren Zahltag" aus den Beschuldigungen gegen Epstein machen. Dazu schrieb der Anwalt Andrew Brettler:

"Die meisten Menschen können nur davon träumen, die Geldsummen zu erhalten, die Giuffre im Laufe der Jahre für sich gesichert hat. […] Dies stellt ein zwingendes Motiv für Giuffre dar, weiterhin leichtfertige Klagen gegen Personen wie Prinz Andrew einzureichen, dessen besudelter Ruf nur der jüngste Kollateralschaden des Epstein-Skandals ist."

Die Anwälte der Royals beteuern, dass Prinz Andrew sich nicht an Giuffre vergriffen hätte. Dass Epstein sie missbraucht hat, rechtfertige nicht die "öffentliche Kampagne" gegen den Herzog von York. "Ihr Muster, eine Reihe von Klagen gegen zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten einzureichen, sollte nicht länger toleriert werden, da es weiterhin vielen unschuldigen Menschen irreparablen Schaden zufügt", so die Anwälte.

Was passierte im Hause Epstein?

Es ist bekannt, dass der Sexualstraftäter Epstein mit einer Vielzahl Politikern und Prominenten bekannt war und diese zu sich einlud. Was während den Treffen tatsächlich geschah, ist umstritten. Ghislaine Maxwell, der früheren Freundin von Epstein, wird vorgeworfen, Minderjährige für sexuelle Dienstleistungen rekrutiert zu haben. Vor dem Gericht plädierte sie auf unschuldig. In beiden Fällen steht es demnach Aussage gegen Aussage.