Prinz Harry: Das nächste Skandal-Interview

Das Interview zwischen TV-Größe Oprah Winfrey, Prince Harry und Herzogin Meghan hat das britische Königshaus erschüttert. Nun legt der geflohene Royal nach und lässt wiederholt kein gutes Haar an seiner Familie.

Britain's Prince William, Duke of Cambridge (L), Britain's Prince Charles, Prince of Wales (2nd L), Britain's Prince Harry, Duke of Sussex (3rd L), Britain's Camilla, Duchess of Cornwall (3rd R), Britain's Catherine, Duchess of Cambridge (2nd R) and Britain's Meghan, Duchess of Sussex (R) depart Westminster Abbey after attending the annual Commonwealth Service in London on March 9, 2020. - Britain's Queen Elizabeth II has been the Head of the Commonwealth throughout her reign. Organised by the Royal Commonwealth Society, the Service is the largest annual inter-faith gathering in the United Kingdom. (Photo by Phil Harris / POOL / AFP) (Photo by PHIL HARRIS/POOL/AFP via Getty Images)
Photo by PHIL HARRIS/POOL/AFP via Getty Images (PHIL HARRIS via Getty Images)

Gegenüber Oprah offenbarte das Paar, wie sehr sie am Schloss Windsor litten. Ihr Sohn Archie soll wegen seiner Hautfarbe diskriminiert worden sein, Meghan habe sich isoliert gefühlt und an Selbstmord gedacht. Prinz Harry bezeugt in einem neuen Interview, wie ungern auch er Teil der britischen Royals war. Im Podcast des US-amerikanischen Schauspielers Dax Shepard spricht der 36-jährige Auswanderer nun Tacheles.

"Es gibt viel genetischen Schmerz und Leid"

Depressionen, Essstörungen, Selbstmordversuche: Prinzessin Diana konnte mit dem Leben in der Öffentlichkeit und der ständigen Bevormundung durch das britische Königshaus nicht umgehen. Beobachten zu müssen, "was es aus meiner Mutter gemacht hat", hat ihn bereits vor Jahren an einen Ausstieg denken lassen. Schon in seinen 20ern habe er seiner Familie den Rücken kehren wollen. Er habe schon immer gewusst, dass nur so die "Spirale aus genetischem Schmerz und Leid" durchbrochen werden könnte. Den Entschluss habe er nicht zuletzt für seine Ehefrau und seine Kinder gefasst: "Hier [in den USA, Anm. d. Red.] fühle ich mich anders. Ich muss meinen Kopf nicht mehr neigen, und meine Schultern sind entspannt, was auch für Meghan gilt. Man kann sich freier bewegen."

Im Interview hetzt Harry gegen die britische Monarchie. So habe er "hinter die Fassade geschaut, ich habe das Geschäftsmodell erkannt und gesehen, wie die ganze Sache funktioniert und ich will nicht Teil davon sein.“ Für seinen Vater Prinz Charles bringt er hingegen so etwas wie Verständnis auf. Dieser wurde als Kind womöglich ähnlich behandelt, was sich wiederum auf die Erziehung seiner Söhne ausgewirkt haben könnte: "Ich weiß, dass es mit seinen Eltern zu tun hat, das heißt, er hat mich so behandelt, wie er behandelt wurde."

Es ist wie im Zoo

Der Umstand, dass ein ganzes Königreich, ja das ganze Land und immer wieder auch die gesamte Welt auf seine Entscheidungen und Handlungen schaut, habe Harry besonders gestört: "Es ist wie eine Mischung aus der ‚Truman Show‘ und im Zoo zu leben." Dass sich die royale Familie wieder annähert, scheint in weite Ferne gerückt zu sein.