Rassismus-Vorwürfe nach Chat-Nachricht von Lehmann an Aogo

Am vergangenen Dienstag hatte Dennis Aogo einen Auftritt als Bundesliga-Experte beim TV-Sender Sky. Um Mitternacht veröffentlichte er dann unerwartet das Foto eines WhatsApp-Chats zwischen ihm und Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann auf Instagram. Das Bild löste umgehend einen Skandal aus.

Der Grund ist eine rassistisch-anmutenden Nachricht, die Lehmann Aogo geschrieben hatte: "Ist Dennis euer qotenschwarzer?" Der Frage folgt ein lachender Smiley. Dennis Aogo, der einst in der deutschen Nationalmannschaft spielte, versah den Post seinerseits mit einer Frage an Lehmann: "WOW, dein Ernst? @jenslehmannofficial Die Nachricht war wohl nicht an mich gedacht!!!" Fans und Öffentlichkeit reagierten äußerst empört.

Am nächsten Morgen versuchte Jens Lehmann die Wogen der Entrüstung zu glätten und gab über Twitter ein Statement zu dem Vorfall ab. Er sprach davon, sich telefonisch bei Aogo entschuldigt zu haben, das dieser "sehr fachkundig" sei und die Quote bei Sky in die Höhe treibe. Das sei der ursprüngliche Sinn der Nachricht gewesen, behauptete er gegenüber der Bild-Zeitung. Er habe sich "unglücklich ausgedrückt". An wen Lehmann die Nachricht eigentlich schicken wollte, bleibt unklar.

Lehmann verliert Posten im Aufsichtsrat vom Hertha BSC

Die Konsequenzen für Lehmanns Aktion lassen unterdessen nicht auf sich warten. Wie Focus Online unter Berufung auf die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtet, verlor er mit sofortiger Wirkung seinen Job als Aufsichtsrat beim Hertha BSC. Dies soll der Sprecher von Klub Investor Lars Windhorst gegenüber der Nachrichtenagentur bestätigt haben.

Nicht der erste Fehltritt in letzter Zeit

Jens Lehmann hatte bereits Ende des Jahres 2020 für einen medialen Wirbel gesorgt, als er auf Twitter das Coronavirus mit einem Grippevirus verglich und den Corona-Kurs der Regierung infrage stellte. Die Kritik, die ihm daraufhin auch von Fans des Hertha BSC entgegenschlug, veranlasste Lehmann damals offenbar, seinen Tweet noch am selben Tag wieder zu löschen. Lehmann hatte sich im April 2020 selbst mit dem Coronavirus infiziert und nur leichte Symptome gehabt.