Reicht für "ein Sandwich": "Weird Al" Yankovic kritisiert Spotify-Auszahlungssystem

"Weird Al" kritisiert in einem ironischen Video, dass seine Einnahmen durch Millionen Musik-Streams bei Spotify gerade einmal für ein Sandwich reichen.

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Weird Al" Yankovic: In einem ironischen Video kritisiert er Spotifys Künstler-Auszahlungssystem (Bild: Reuters). (Ringo Chiu / reuters)

Am Ende jeden Jahres veröffentlicht Spotify mit Spotify Wrapped eine Aufschlüsselung dessen, was Musikfans in den letzten 12 Monaten auf der Streaming-Plattform gehört haben. Die Auflistung der meistgehörten Songs und Künstler des vergangenen Jahres fördern jedoch nicht nur Auskunft über die Hitlisten und Lieblingssongs aller Nutzer zutage, sondern geben auch einen Einblick in die Einnahmen von Künstlern - und die fallen offenbar nicht gerade üppig aus, zumindest wenn man dem Künstler "Weird Al" Yankovic glauben schenkt.

Der befindet sich nämlich neben Größen wie Taylor Swift und Bad Bunny unter den Interpreten der meistgestreamten Spotify-Songs des Jahres. Der amerikanische Musiker, der mit bürgerlichem Namen Alfred Matthew Yankovic heißt, ist für seine humorvollen Liedparodien und satirischen Texte bekannt, die Songs aus verschiedenen Genres mit veränderten Texten aufs Korn nehmen. Die kommen offenbar bei vielen gut an - und wurden auch auf Spotify millionenfach gestreamt.

In einer Zeit, in der Streaming die Art des Musikkonsums radikal ändert, bringt Yankovic mit einem sarkastischen Dankesvideo einen Denkanstoß zum Thema Monetarisierung von Künstlern (Bild: Getty).
In einer Zeit, in der Streaming die Art des Musikkonsums radikal ändert, bringt Yankovic mit einem sarkastischen Dankesvideo einen Denkanstoß zum Thema Monetarisierung von Künstlern (Bild: Getty). (Scott Dudelson via Getty Images)

In seinem Dankesvideo für die Fans und Spotify, das in den sozialen Medien nun für Aufsehen sorgt, kommt der Parodist jedoch auf einen ernsten Aspekt seines Erfolges zu sprechen:

"Es wird mir mitgeteilt, dass ich in diesem Jahr über 80 Millionen Streams auf Spotify hatte", verkündete Yankovic in seinem Video. "Wenn ich das richtig berechne, bedeutet das, dass ich... 12 Dollar verdient habe."

Mit einem Lächeln und dem augenzwinkernden Hinweis, dass diese Einnahmen für ein "nettes Sandwich in einem Restaurant" reichen würde, bedankt er sich in dem Video bei seinen Fans für die Unterstützung - und das besagte Sandwich.

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Die ironische Botschaft von Yankovic kommt etwa eine Woche, nachdem Spotify eine neue Richtlinie für die Ausschüttung von Tantiemen angekündigt hatte. Diese sieht vor, dass Songs mit weniger als 1.000 jährlichen Streams ab Anfang des nächsten Jahres keine Zahlungen mehr erhalten sollen.

Der Schritt löste Diskussionen über die ohnehin schon geringen Zahlungen der Plattform aus, die bereits seit Jahren kritisiert wurden. Unter den Streaming-Diensten ist Spotify mit mehr als 550 Millionen Hörern der weltweit größte Musikstreaming-Anbieter, gefolgt von Apple Music und Deezer.

In einer Zeit, in der Streamingdienste die Art des Musikkonsums radikal ändern, liefert Yankovic mit seinem sarkastischen Dankesvideo einen weiteren Beitrag für die Debatte um faire Entlohnungen von Musikern, die sicher noch lange nicht abgeschlossen ist.

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