Schlaganfall-Studie: Symptome schon 10 Jahre vor Ausbruch

Akute Schlaganfälle gehören zu den Krankheiten, die häufig zum Tod führen können. Eine neue Studie gibt Hoffnung, denn offenbar kann die Herz-Kreislauf-Krankheit früh - ganze zehn Jahre vor Ausbruch - erkannt und entsprechende Therapie-Maßnahmen eingeleitet werden.

mri ct scan for cervical spine x-ray  ilm image of patient.
mri ct scan for cervical spine x-ray ilm image of patient. (utah778 via Getty Images)

Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit einer erfolgsversprechenden Therapie in den ersten viereinhalb Stunden nach einem Schlaganfall möglich. Rund 70 Prozent der von einem Schlaganfall Betroffenen werden allerdings zu spät ins Krankenhaus eingeliefert und erleiden schwere Folgen oder gar den Tod.

Durchbruch dank Langzeitstudie

Neurologen aus den Niederlanden haben Schlaganfall-Probanden rund 30 Jahre lang begleitet und bahnbrechende Erkenntnisse aus den Beobachtungen gewonnen. Ein Forscherteam der Erasmus MC aus Rotterdam hat insgesamt 14.712 Patienten zwischen 1990 und 2016 untersucht und mehrere Tests durchgeführt. Analysiert wurden Gedächtnis, Reaktionszeiten und sprachliche Fähigkeiten. Zudem wurden die Freiwilligen zu alltäglichen Unternehmungen wie Kochen, Wäschewaschen, Putzen und bürokratischen Vorgängen wie der Finanzverwaltung befragt. Die ausgewerteten Ergebnisse haben die Experten nun im Journal of Neurology, Neurosurgery & Psychiatry publiziert.

Das sind die Ergebnisse

Von den rund 15.000 Freiwilligen erlitten 1662 Personen früher oder später - im Schnitt mit 80 Jahren - einen Schlaganfall. Um Rückschlüsse auf etwaige Frühsymptome ziehen zu können, wurden die besagten Fähigkeiten verglichen. Das Ergebnis: Die Menschen, die einen Schlaganfall erlitten, schnitten bei den kognitiven Tests deutlich schlechter ab als Gleichaltrige. Bereits zehn Jahre vor Ausbruch eines Schlaganfalls zeichnete sich der Negativtrend in den Analysen ab. Zwei bis drei Jahre vor Krankheitsausbruch zeigten die Probanden zudem Verschlechterungen bezüglich der alltäglichen Handlungen.

Besonders gefährdete Menschen

Die niederländische Studie hat darüber hinaus ergeben, dass Raucher, Menschen mit Bluthochdruck oder Diabetes, Vorhofflimmern, geringem Bildungsniveau und solche, die das ApoE4-Gen in sich tragen, stärker gefährdet sind, einen Schlaganfall zu erleiden. Auch schlechte Ernährung und der Verzicht auf sportliche Betätigung würden zu einem erhöhten Risiko beitragen. Allgemein seien unabhängig dieser Faktoren Frauen vergleichsweise häufiger betroffen als Männer.