Spahn: Düstere Zeiten um Weihnachten

Der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn informierte gemeinsam mit dem Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, zu der aktuellen Coronalage in Deutschland.

BERLIN, GERMANY - NOVEMBER 26: German Health Minister Jens Spahn (R) and President of the Robert-Koch-Institute Lothar H. Wieler (L) attend a press conference about the current pandemic situation in the country in Berlin, Germany on November 26, 2021. (Photo by Abdulhamid Hosbas/Anadolu Agency via Getty Images)
Lothar Wieler (links) und Jens Spahn (rechts) (Photo by Abdulhamid Hosbas/Anadolu Agency via Getty Images) (Anadolu Agency via Getty Images)

Jens Spahn habe ein düsteres Bild für die kommenden Weihnachtsfeiertage gemalt, als er zum wahrscheinlich letzten Mal mit Lothar Wieler über die aktuelle Lage des Infektionsgeschehens informierte.

Trauriger Höhepunkt um Weihnachten

Spahn sagte, dass Deutschland die Zahl von mehr als 5000 Intensivpatienten- und Patientinnen, die an Corona erkrankt sind, "deutlich" übersteigen werde. Das werde in den kommenden Wochen passieren. Spahn äußerte sich kritisch: "Wir hätten viel früher diese Konsequenz im Umgang mit ungeimpften Bürgerinnen und Bürgern an den Tag legen müssen". Die vierte Welle erreiche ihren traurigen Höhepunkt um Weihnachten herum, wenn nicht weitere und strengere Maßnahmen ergriffen würden. Er appellierte an die Bevölkerung: "Nehmen Sie die Auflagen ernst. Reduzieren Sie Kontakte, soweit es geht. Helfen Sie mit, weiteres Leid zu vermindern."

Gemeinsam gegen die vierte Welle

Auch äußerte sich Spahn zu den neuen Coronamaßnahmen. Bund und Länder würden die Lage mittlerweile ernst nehmen und sich gemeinsam gegen die vierte Welle stemmen. Die eingeleiteten Maßnahmen haben laut Spahn geholfen. Allerdings bemängele er, dass die Entscheidungen zu spät und für einige leider zu spät gekommen seien.

Zu hohe Fallzahlen

Der geschäftsführende Gesundheitsbundesminister sagte auch, dass es richtig sei, dass auch geimpfte Menschen zu dem Infektionsgeschehen beitragen. Dennoch sei zu beachten, dass die Inzidenz der Ungeimpften in allen Altersgruppen deutlich höher sei. Darüber hinaus sei laut Spahn die Zahl der Covid-Intensivpatienten, die ungeimpft sind, "um ein Vielfaches höher". Das Ziel, dass Bund und Länder ausgegeben haben, dass bis Jahresende 30 Millionen Menschen geimpft werden können, könne erreicht werden, wenn alle Dosen genützt würden, die bis einschließlich kommender Woche ausgeliefert werden. Die Impfkampagne gewinne wieder "enorm an Fahrt", so Spahn.