DFB-Präsident Grindel kurz vor Rücktritt?

Die Gerüchteküche brodelt um ein bevorstehendes Aus von Reinhard Grindel als Präsident des DFB. Mehrere Namen werden als Nachfolger gehandelt, darunter auch Philipp Lahm.



Es ist das höchste Amt im deutschen Fußball. Nun könnte sich an der Spitze ein Wechsel ankündigen, denn DFB-Präsident Reinhard Grindel (57) steht nach der Enthüllung einer verheimlichten Geldzahlung unter Druck und verliert an Rückhalt.

78.000 Euro als Aufsichtsratsvorsitzender

Wie der Spiegel berichtete, soll Grindel zwischen Juli 2016 und Juli 2017 insgesamt 78.000 Euro als Aufsichtsratsvorsitzender der DFB Medien GmbH kassiert haben – Geld, das verschwiegen wurde, trotz seines Versprechens der vollen Transparenz bei seiner Wahl zum Präsidenten im April 2016. Grindel hat die bisher nicht bekannte Zahlung bestätigt. Den Vorwurf, der Öffentlichkeit die zusätzliche Einnahme absichtlich verschwiegen zu haben, weist er jedoch entschieden zurück. Das Extragehalt war scheinbar auch Mitgliedern des DFB-Präsidiums nicht bekannt. "Wir wussten nicht, dass er die Zahlungen einfach übernimmt", erklärte ein nicht genannter Spitzenfunktionär.

Nicht sein erster Fehltritt

Sein umstrittener Nebenverdienst ist jedoch nicht der einzige Grund, weshalb der (Noch) DFB-Präsident derzeit für Negativ-Schlagzeilen sorgt. Bereits seit Wochen steht Grindel wegen Äußerungen rund um den Rücktritt von Mesut Özil in der Kritik – sogar von Rassismus ist die Rede. Ebenfalls kritisiert wurde Grindel in Zusammenhang mit dem Rauswurf von Mats Hummels, Jérôme Boateng und Thomas Müller aus der Nationalmannschaft.

Mögliche Nachfolger

Nun kursieren Spekulationen, dass Grindel dazu bewegt werden soll, im September auf eine erneute Kandidatur zu verzichten. Die Sport-Website SPOX spricht von einem Rücktritt sogar noch in dieser Woche.

Laut Kicker soll es "Gedankenspiele um Philipp Lahm" geben. Als ehemaliger Kapitän der Nationalmannschaft, die 2014 die WM gewann und als aktueller Chef des Organisationskomitees der Europameisterschaft 2024 bringt Lahm reichlich Erfahrung und Führungsstärke mit.

Doch Lahm ist nicht der einzige mögliche Kandidat. Auch Oliver Bierhoff und Generalsekretär Friedrich Curtius werden als Nachfolger gehandelt.