AirTag-Stalking: Erstmals meldet sich eine Prominente zu Wort

Die Debatte um den Missbrauch von AirTags zu Stalking-Zwecken reißt nicht ab. Erstmals hat sich nun ein amerikanisches Model zu Wort gemeldet, das eine unheimliche Erfahrung mit einem Apple AirTag machte.

Dem Bikini-Model Brooks Nader wurde ein AirTag in den Mantel geschmuggelt. (Bild: Getty Images)
Dem Bikini-Model Brooks Nader wurde ein AirTag in den Mantel geschmuggelt. (Bild: Getty Images)

Als Frau nachts allein auf der Straße zu gehen, ist schon unheimlich genug. Wenn dann auch noch das iPhone ein Warnsignal sendet, kann das richtig unangenehm werden. Das ist dem Sports-Illustrated-Model Brooks Nader passiert. Als sie nachts von einem Barbesuch in Manhattan nach Hause ging, ist sie von ihrem iPhone auf ein unbekanntes Objekt hingewiesen worden, das ihren Aufenthaltsort weitergab. Dabei habe es sich um ein AirTag gehandelt, das ihr jemand in die Manteltasche geschmuggelt habe. Sie sei allerdings erst Stunden später von ihrem iPhone gewarnt worden, wie sie in ihrer Instagram-Story schrieb.

Zweckentfremdung von AirTags

AirTags sind in Apples "Wo ist?"-Netzwerk eingebunden und lassen sich mithilfe des iPhones lokalisieren. Und genau diese Funktion ist es, die sich auch Kriminelle zunutze machen. Auch Nader will mit ihrer persönlichen Erfahrung andere Menschen warnen: "An alle Ladys da draußen, checkt eure Handtaschen oder Manteltaschen, wenn ihr sie beim Ausgehen nicht durchgehend im Auge behalten habt! Wenn mir das passiert, kann euch das auch passieren!"

Die kleinen Geräte von Apple sorgen für großen Ärger. (Bild: Getty Images)
Die kleinen Geräte von Apple sorgen für großen Ärger. (Bild: Getty Images)

In den vergangenen Monaten wurde immer wieder über die Gefahr des AirTag-Stalkings berichtet. Jüngst hatte auch die kanadische Polizei eine Warnung ausgesprochen: Diebe von Luxusautos verwenden demnach immer häufiger die kleinen Bluetooth-Geräte von Apple, um Autos tagsüber zu markieren, sie dann nachverfolgen zu können und letztendlich in einem unbeobachteten Moment zu klauen.

Apple betont die Sicherheitsmaßnahmen

Apple hingegen betonte immer wieder, man nehme die Sicherheit der Kunden sehr ernst. So gebe es eine integrierte Schutzfunktion in dem iPhone-Accessoire – nämlich einen leisen Signalton, der dann ertönt, wenn sich der Tracker vom Besitzer entfernt.

Zudem erscheine die Warnung auf dem Sperrbildschirm von iPhones, die auch Nader erhalten hat. Damit sich auch Android-Nutzer schützen können, steht ab sofort die Android-App Tracker Detect im Google Play-Store zur kostenlosen Installation bereit. Der Haken: Android-Nutzer können zwar die Apple-App verwenden, um nach AirTags zu scannen, jedoch fehlt dem Betriebssystem die automatische Hintergrundkennung.

Im Ernstfall sollten sich Betroffene laut Apple an die Polizei wenden, denn die AirTags seien mit der Apple ID des Besitzer-iPhones verknüpft, sodass Stalker ausfindig gemacht werden könnten.

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