Streit zwischen Söder und Aiwanger eskaliert

Der Streit über die Impfungen zwischen Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und seinem Vize Hubert Aiwanger eskaliert. Aiwanger wirft Söder nun Unverschämtheit und Falschbehauptungen vor.

Minister President of Bavaria Markus Soeder (L) and Deputy Prime Minister and State Minister for Economic Affairs, Rural Development and Energy, Hubert Aiwanger arrive to a press conference after a cabinet meeting focused on the novel coronavirus COVID-19 crisis at the Bavarian State Chancellery on March 24, 2020 in Munich, southern Germany. (Photo by Peter Kneffel / POOL / AFP) (Photo by PETER KNEFFEL/POOL/AFP via Getty Images)
Momentan nicht die besten Freunde: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und sein Vize Hubert Aiwanger (Freie Wähler) (Photo by Peter Kneffel / POOL / AFP) (Photo by PETER KNEFFEL/POOL/AFP via Getty Images) (PETER KNEFFEL via Getty Images)

In seinem ZDF-Sommerinterview äußerte CSU-Chef Markus Söder seine Bedenken gegenüber Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger von den Freien Wählern. Dabei ging es vor allem um die Corona-Impfungen. Jetzt schlägt AIwanger zurück und wirft Söder Falschbehauptungen gegen ihn und Unverschämtheiten vor.

Söder: Aiwanger wandelt auf einem "schmalen Grad"

„Meine Sorge ist, dass er sich in eine Ecke manövriert, aus der er nicht mehr rauskommt. Wer glaubt, sich bei rechten Gruppen und Querdenkern anbiedern zu können, verlässt die bürgerliche Mitte und nimmt am Ende selbst Schaden“, sagte Söder zuvor im Interview. Seiner Meinung nach wandele Aiwanger momentan auf einem „schmalen Grad“. Beim Thema Impfungen ginge es Söder gar nicht so sehr darum, dass sein Vize sich nicht impfen lassen wolle, das sei schließlich jedem selbst überlassen. Viel mehr wies er Aiwanger für seine Behauptungen zu angeblichen Nebenwirkungen der Impfungen zurecht und kritisierte dessen Aussagen bezüglich der Wirksamkeit der Vakzine.

"Es ist eine Unverschämtheit, mich als ›Querdenker‹ abstempeln zu wollen"

Das will Aiwanger nicht auf sich sitzen lassen und bezichtigt Söder nun der Falschbehauptung. „Es ist eine bewusste Falschbehauptung, ich hätte gesagt, dass nicht bewiesen sei, ob Impfstoffe wirken. Ich habe im Gegenteil gesagt, Impfen ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Corona, aber es muss freiwillig bleiben. Es ist eine Unverschämtheit, mich als ›Querdenker‹ abstempeln zu wollen, weil ich gegen die Impfpflicht bin und mehr Sensibilität einfordere beim Thema Impfen von unter 12-Jährigen, was auch die Stiko bisher nicht empfiehlt.“ Bleibt abzuwarten, was Markus Söder dazu zu sagen hat.