Studie: Hurrikans im Nordosten der USA werden heftiger und häufiger

In der Vergangenheit wurden vor allem die US-Bundesstaaten Louisiana und Florida von verheerenden Hurrikans heimgesucht. Laut einer neuen Studie müssen sich die Bewohner der Nordostküste der USA in Zukunft ebenfalls in Acht nehmen: Denn auch dort werden die Wirbelstürme häufiger auftreten.

Hurrikans treffen meist mit voller Wucht auf die Küste (Symbolbild: Getty Images)
Hurrikans treffen meist mit voller Wucht auf die Küste (Symbolbild: Getty Images) (Warren Faidley via Getty Images)

Hurrikans, die sowohl starken Regen als auch Hochwasser mit sich bringen, haben in den letzten Jahren bereits häufig für Verwüstung in den USA gesorgt. Man denke nur an Hurrikan Katrina in New Orleans, bei dem vor rund 17 Jahren etwa 1,3 Millionen Menschen ihr Zuhause verloren. Oder an Hurrikan Harvey 2017 in Texas, der regenreichste tropische Wirbelsturm, der je über die USA zog. Nicht zu vergessen Hurrikan Florence in North und South Carolina sowie Virginia, der 2018 Tod und Zerstörung hinterließ. Und zuletzt auch Hurrikan Ida, der im vergangenen Jahr über Louisiana fegte.

Was vor einigen Jahren noch als düsteres Zukunftsszenario galt, könnte sich laut Forschern bereits Ende des Jahrhunderts bewahrheiten: Im Zuge der Erderwärmung sollen solche Hurrikans in Zukunft nicht nur stärker, sondern auch häufiger auftreten - und das vor allem an der Küste im Nordosten der Vereinigten Staaten, zu dem unter anderem die Bundesstaaten Neuengland und New York gehören.

Hurrikan Florence hat für große Überschwemmungen in North Carolina gesorgt (Bild: REUTERS/Jonathan Drake)
Hurrikan Florence hat für große Überschwemmungen in North Carolina gesorgt (Bild: REUTERS/Jonathan Drake) (Jonathan Drake / reuters)

Hohe Wahrscheinlichkeit, einmal im Leben einen Wirbelsturm zu erleben

Wissenschaftler an der Princeton University und am Massachusetts Institute of Technology haben herausgefunden, dass Hurrikans, die für Überschwemmungen sorgen, zunehmen werden und dass die Menschen, die an der Golfküste und der Ostküste wohnen, vermutlich einmal im Laufe ihres Lebens solch einen Wirbelsturm erleben werden.

Die Region, in der es in Zukunft den größten Zuwachs an gefährlichen Hurrikans geben soll, ist der Nordosten der USA. In Neuengland und dem Mittelatlantik soll es schätzungsweise einen hundertfachen Anstieg an Wirbelstürmen geben, die beides mitbringen: starken Regen und extremes Hochwasser. Rein rechnerisch bedeutet das, dass die Hurrikans, die bisher ein 0,1-prozentige Chance hatte, aufzutreten, nun eine Chance von 10 Prozent haben.

Nicht selten sehen Häuser nach einem Hurrikan so aus (Symbolbild: Getty Images)
Nicht selten sehen Häuser nach einem Hurrikan so aus (Symbolbild: Getty Images) (Atelier Knox via Getty Images)

Das ist gerade für die Küstengemeinde eine große Sache. "In der Studie betonen wir, dass starke Regenfälle eine große Rolle in zukünftigen Überflutungen spielen werden", erklärt Ning Lin, Umweltingenieurwissenschaftlerin in Princeton und eine der Autorinnen der Studie, die im Journal "Nature Climate Change" veröffentlicht wurde. Dass eine Sturmflut während eines Hurrikans in Küstengebieten auftritt, sei üblich. Doch gibt man starken Regen hinzu, kommt es zu neuen gefährlichen Überflutungen, die sich über ein viel größeres Gebiet erstrecken.

Als beispielsweise Hurrikan Florence auf North Carolina traf, sorgte der Sturm fast überall im Bundesstaat für Überflutungen, auch in Gegenden, die sich weit weg von der Küste befinden. Der Grund dafür: eine Sturmflut in Kombination mit Hochwasser, das auf den ansteigenden Flusspegel durch starken Regen zurückzuführen ist. "In Zukunft werden solche Ereignisse häufiger auftreten und darauf sollten wir uns vorbereiten", so Lin.

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