Täglicher Ausdauersport kann auch schaden

Gerade zum Jahresbeginn haben sich viele vorgenommen, mehr Sport zu treiben. Doch bei aller Euphorie sollte man es nicht übertreiben – vor allem mit Ausdauersport.

Täglicher Ausdauersport kann auch Stress für den Körper bedeuten (Symbolbild: Getty Images)
Täglicher Ausdauersport kann auch Stress für den Körper bedeuten (Symbolbild: Getty Images) (Guido Mieth via Getty Images)

Der Jahreswechsel sorgt bei vielen Menschen für Neuanfänge. Sportmuffel schnüren sich plötzlich morgens die Sportschuhe und drehen Runden im Park, Raucher lassen endlich vom Glimmstängel ab und wieder andere ändern ganz bewusst ihre Ernährung, um ihrem Körper etwas Gutes zu tun und vielleicht auch ein paar Kilo zu verlieren.

Bei all den guten Vorsätzen sollte man aber insbesondere bei sportlichen Aktivitäten auch darauf achten, es nicht zu übertreiben. Denn täglich Ausdauersport zu treiben, kann auch kontraproduktiv sein. Natürlich ist es wichtig, sich regelmäßig zu bewegen – gerade in Corona-Zeiten orientierten sich viele an den berühmten 10.000 Schritten pro Tag und machten daraus regelrechte Challenges.

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Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) gibt laut "aok.de" folgende Empfehlung: Wer seine körperliche Fitness verbessern möchte, sollte 10.000 Schritte täglich gehen und auf zusätzlich ca. 150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche kommen. Für die gezielte Gewichtsabnahme sollten es 13.000 Schritte und mindestens 300 Minuten sportliche Aktivität pro Woche sein.

Eine ausgewogene Mischung von Kraft- und Ausdauertraining gilt als wichtig. Die Betonung liegt hier aber auf "ausgewogen".

Zu viel Cardiotraining kann sogar schaden

Zwei Experten auf diesem Gebiet, Personal Trainerin Jackie Cassado und Julia Meyer, klärten gegenüber "instyle.de" darüber auf, dass Cardiotraining auch negative Auswirkungen auf den Körper haben kann.

Denn wenn man täglich das gleiche Cardiotraining macht, haben die Muskeln keine Zeit sich zu regenerieren und der Körper könnte dann sogar Muskelmasse abbauen. Aber der Aufbau von Muskelmasse ist ja das Ziel, damit wir uns fitter und stärker fühlen und zudem unseren Grundumsatz steigern und mehr Kalorien verbrennen.

Zudem kann der Körper tägliches zu intensives Cardiotraining auch als Stress empfinden – das daraufhin ausgeschüttete Cortisol hat einige negative Auswirkungen wie Heißhungerattacken. Zudem kann ständige Überforderung dich auch müde und schlapp machen – und schon sind alle positiven Wirkungen des Sports dahin. Deshalb empfiehlt Julia Meyer, nicht länger als ungefähr 45 Minuten laufen zu gehen.

Pauschale Empfehlungen sind natürlich schwierig, schließlich gibt es verschiedene Fitness-Level. Daher ist es umso wichtiger, auf den eigenen Körper zu hören und auf seine Signale zu achten.

Ruhephasen sind ein Muss

Vor allem soll die sportliche Freizeitgestaltung ja auch Spaß machen und die erhofften Ergebnisse bringen. Stress bringt unseren Stoffwechsel ins Stocken – und das kann sich mit steigenden Zahlen auf der Waage bemerkbar machen. Dann ist der Frust groß und im schlimmsten Fall werden anschließend all die guten Vorsätze wieder über Bord geworfen.

Beim Training sollte man auch auf Ruhephasen achten (Symbolbild: Getty Images)
Beim Training sollte man auch auf Ruhephasen achten (Symbolbild: Getty Images) (The Good Brigade via Getty Images)

Gönne deinem Körper also immer wieder Ruhephasen und Auszeiten von deinem Trainingsprogramm! Entspannende Spaziergänge oder Yoga-Sessions bieten sich hierfür an – aber auch ein Tag auf der Couch ist voll ok. Denn dein Körper braucht solche Auszeiten, um die Muskulatur zu regenerieren.

Bedenken solltest du auch, dass du viele sportliche Anstrengungen zunichte machen kannst, wenn du deine Ernährung nicht an dein Training anpasst. Neben ausreichender Flüssigkeitszufuhr ist es laut "eatsmarter.de" auch wichtig, auf gute Kohlehydrate, wie sie in Vollkornprodukten stecken, zu achten, Süßes und Alkohol zu meiden sowie viel Obst und Gemüse zu essen.

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