Taliban wollen Widerstand auslöschen
Vor fünf Tagen rückten die Taliban in Richtung der Provinz im Pandschir-Tal vor, der letzten Provinz, die die Terroristen noch nicht erobert haben. Seitdem gibt es einen erbitterten Kampf zwischen Taliban und Widerstand.
Die Lage im Pandschir-Tal ist derzeit unübersichtlich. Die Islamisten liefern sich heftige Kämpfe mit den Kämpfern der Nationalen Widerstandsfront, die aus afghanischen Soldaten und lokalen Gruppierungen besteht. Ob das Tal von den Taliban erobert werden konnte, oder ob der Widerstand nach wie vor die Kontrolle innehat, ist noch nicht ganz eindeutig.
Tote und Verletzte nach Schießereien
Noch am Freitagabend meldete die Terrororganisation, die Provinz erobert zu haben. In Kabul schossen Taliban vor Freude mit Maschinengewehren in die Luft. Mehrere Zivilsten sollen durch die Schüsse getötet oder verletzt worden sein. Die Führung der Miliz hielt ihre Kämpfer daraufhin an, die Abgabe von Schüssen zu unterlassen, um Zivilisten zu schützen. Die Taliban fuhren ein großes Propaganda-Spektakel und veröffentlichten Videos, die angeblich erbeutete Panzer und militärische Gerätschaften zeigen sollen.
„Wir werden den Kampf niemals aufgeben.“
Am Samstag meldete sich jedoch Achmad Massud, der Anführer der Widerstandskämpfer, auf Facebook zu Wort und kann eine Einnahme durch die Taliban nicht bestätigen: „Wir werden den Kampf für Gott, Freiheit und Gerechtigkeit niemals aufgeben.“ Das Pandschir-Tal ist ein historischer Ort für den Widerstand, denn es gelang weder dem russischen Militär, das in den 1980ern in Afghanistan kämpfte, noch den Taliban während ihrer kurzen Herrschaft vor 20 Jahren (1996-2001), das Tal zu erobern. Das Gebiet im Hindukusch und seine 150.000 Bewohner sind rundherum von 3.000 Meter hohen Bergen umgeben, die vor Angreifern schützen und eine Eroberung nahezu unmöglich machen, da nur eine Straße im Süden nach Pandschir führt.