Tod nach Corona-Impfung? Was Experten dazu sagen

Weltweit berichten Medien von Verstorbenen, die geraume Zeit vor dem Ableben eine Covid-19-Impfung erhielten. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Sterblichkeit und der Injektion?

Female doctor wearing a face mask giving vaccine to a senior man in her clinic. General practitioner giving flu shot to a senior man in clinic.
Female doctor wearing a face mask giving vaccine to a senior man in her clinic. General practitioner giving flu shot to a senior man in clinic.

In einem Pflegeheim am Bodensee verstarben elf, in Norwegen 33 Menschen, in Weyhe und Uelzen jeweils eine 90-jährige und eine 46-jährige Frau. Was sie gemeinsam haben: Sie alle wurden Stunden bis Tage zuvor gegen Covid-19 geimpft. Nun wurden die Obduktionen abgeschlossen.

Die Ergebnisse der Obduktionen

Solche Meldungen finden sich immer häufiger auf Nachrichtenportalen und verunsichern die Leser. Mittlerweile melden sich zuständige Institute und Experten zu Wort und klären über mögliche Zusammenhänge auf.

Bei den elf verstorbenen BewohnerInnen des Pflegeheims in Uhldingen-Mühlhofen handle es sich laut den Angaben des Betreibers Korian um eine tragische Entwicklung. Im Dezember seien die Heimbewohner allesamt negativ auf das Coronavirus getestet worden. Das zuständige Gesundheitsamt äußerte sich auf eine Anfrage von ZDFheute: "Das Virus [hat um sich gegriffen], kurz bevor ein Impfschutz aufgebaut werden konnte."

Der 90-jährigen Seniorin aus Weyhe (Landkreis Diepholz) wurde die erste Dosis des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer verabreicht. Rund eine Stunde später erlitt sie einen Herzstillstand und verstarb trotz sofortiger Reanimationsversuche, erklärt Landrat Cofrd Bockhop, Sie sei für ihr Alter fit gewesen. Wie ein Rechtsmediziner im Nachgang seiner Untersuchung feststellte, gibt es keine Verbindung zwischen der Impfung und ihrem Tod.

In Uelzen erzielte die Obduktion einer 46-jährigen Frau dieselben Ergebnisse. Die Corona-Impfung, die am selben Tag des Ablebens injiziert wurde, sei nicht Schuld am Tod.

Aktueller Bericht des Paul-Ehrlich-Instituts

Das Paul-Ehrlich-Institut iist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit. Die Verantwortlichen der Einrichtung haben die gemeldeten Todesfälle untersucht und sind zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen.

Bis zum 24. Januar wurden 69 Personen gemeldet, die verstorben sind, nachdem sie (eine Stunde bis 18 Tage) eine Impfung von BioNTech/Pfizer erhielten. Durchschnittlich wiesen die Betroffenen ein Alter von 84 Jahren vor. Der Präsident des Instituts, Klaus Cichutek, resümiert die Untersuchungen: "Nach der Bewertung des PEI sind die uns bisher gemeldeten Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung nicht ursächlich auf die Impfung zurückzuführen." Und weiter: "Die Anzahl der nach Covid-19-Impfung gemeldeten Todesfälle ist derzeit nicht höher als die Anzahl der Todesfälle, die auch ohne Impfung in der geimpften Altersgruppe natürlicherweise zu erwarten wären." Nicht die Impfung, sondern der Krankheitsverlauf und das hohe Alter haben das tödliche Ereignis verursacht.