James Franco über Drogen, Depressionen und die Tinder-Kultur

Aktualisiert

Offen wie nie zuvor spricht der Schauspieler über seinen langen Weg zu sich selbst und warum er den Umgang mit Sex in unserer Gesellschaft als bedrohlich ansieht.

Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Produzent - und Frauenschwarm. James Franco gilt als einer der erfolgreichsten Stars in Hollywood. Doch hinter der funkelnden Fassade steckt ein Getriebener, der lange Zeit mit sich und seinem Leben haderte. In einem Interview mit dem Magazin Out sprach er jetzt erstmals über seine Dämonen.

Darin gesteht der 39-Jährige ein, dass unter einer „addictive personality" leidet, also einen starken Hang zu Abhängigkeiten hat. Als Jugendlicher experimentierte er mit zahlreichen Drogen, bis er mit 17 den Entschluss fasste, Schauspieler zu werden. Das half ihm zwar von den Drogen wegzukommen. Jedoch stürzte ihn seine Manie in neue Abgründe.

Die Depressionen kamen mit dem Erfolg

„Ich habe mich da wirklich hineingeworfen, bis sich alles in meinem Leben nur noch um die Schauspielerei drehte. Es war so schlimm, dass ich am Ende überhaupt keine sozialen Kontakte mehr hatte." Zu diesem Zeitpunkt war Franco 27. Und ein beliebter Hollywood-Star, der in Blockbustern wie der „Spiderman"-Reihe berühmt geworden war und mit Film-Legenden wie Robert De Niro vor der Kamera stand.

Trotz dieser glanzvollen Karriere musste sich Franco eingestehen: „Ich bin so deprimiert. Fühle mich isoliert und einsam." Also ging er zurück aufs College und studierte bei bekannten Drehbuchautoren: „Aber wieder war es nur diese Art von Laufen, Laufen, Laufen." Um sein Leben in den Begriff zu bekommen, lernte er Surfen und besuchte Kurse für Hip-Hop-Tanz. Diese Aktivitäten halfen ihm dabei loszulassen und eine innere Ruhe zu finden.

Warum heutzutage Sex zur Bedrohung werden kann

Franco bekannte einst, dass er während seiner Zeit als Schauspielschüler bei McDonald`s jobbte und dort zahlreiche Kundinnen abschleppte. In den letzten Jahren ist sein Privatleben ist jedoch weniger prickelnd: „Ich bin sehr schlecht in diesem romantischen Kram." Seit der Trennung von der Schauspielerin Ahna O'Reilly im Jahr 2011, zählt er zu den begehrtesten Singles Hollywoods.

In seinem neuesten Film-Projekt spielt er zusammen mit Maggie Gyllenhaal die Hauptrolle in der neuen HBO-Produktion „The Deuce". Die Serie handelt von der Pornoindustrie und dem Sex-Business im New York der 70er Jahre. Er selbst steht der sexuellen Liberalisierung in Zeiten von Tinder und Online-Pornografie eher skeptisch gegenüber. „Kann diese positive Einstellung gegenüber Sex nicht einige, wenn nicht sogar viele Menschen in eine Art von sexueller Sucht führen?", gibt er im Interview mit Out zu bedenken.