„Sie war so beliebt“: Cranberries-Sängerin stirbt mit 46

Dolores O'Riordan wurde tot in einem Hotel in London aufgefunden. Die Irin mit der prägnanten Stimme wurde mit ihrer Band in den 90ern zum Weltstar.

Ihr plötzlicher Tod traf ihr Umfeld überraschend. O'Riordan weilte wegen Studioaufnahmen in London, als ihre Leiche am Montagvormittag im Park Lane Hotel gefunden wurde. Nach ersten Angaben der Polizei sei die Todesursache noch ungeklärt. Am heutigen Dienstag wurde gemeldet, dass die Leiche der 46-Jährigen zur Autopsie freigegeben worden sei.

Ihre Bandmitglieder Fergal Lawler und die Brüder Noel und Mike Hogan schrieben am Montag auf Twitter, sie seien „vom Ableben unserer Freundin Dolores am Boden zerstört. Sie war ein außergewöhnliches Talent und wir fühlen uns sehr privilegiert, seit Gründung der Cranberries 1989 ein Teil ihres Lebens gewesen zu sein. Die Welt hat heute einen wahren Künstler verloren."

Weltberühmt durch den Nummer-eins-Hit „Zombie"

Die Cranberries wurden in Deutschland spätestens mit ihrer zweiten LP „No Need to Argue" berühmt. Das Album mit dem Nummer-eins-Hit „Zombie" führte wochenlang die Charts an und wurde mit Platin ausgezeichnet. Im Jahr 2003 legte die Band eine Pause ein. Dolores O'Riordan nahm anschließend zwei Soloalben auf, ehe die Cranberries 2009 ihr Comeback feierten.

Wie verschiedene Medien berichten, litt die Sängerin in letzter Zeit unter körperlichen und psychischen Problemen. Im Jahr 2017 mussten die Cranberries eine großangelegte Tour absagen, weil O'Riordan von Rückenschmerzen geplagt wurde. Wie das Klatschportal TMZ schreibt, habe sie in den Wochen vor Ihrem Tod „schreckliche Depressionen" gehabt.

Sexueller Missbrauch und Depressionen

In einem großen Portrait über die Sängerin im Belfast Telegraph berichtet der Journalist Barry Egan im Jahr 2013 von der schweren Kindheit der Irin. Danach soll sie zwischen ihrem 8. und 12. Lebensjahr wiederholt von einer „Vertrauensperson" in ihrem Heimatort sexuell missbraucht worden sein. Als Spätfolge hatte sie als Erwachsene „Anorexie, dann Depressionen und einen Zusammenbruch", wie sie Egan anvertraute.

Dolores O'Riordan war von 1994 bis 2014 mit dem ehemaligen Duran-Duran-Tourmanager Tom Burton verheiratet. Das Paar hat vier Kinder. Kurz nach der Scheidung im November 2014 wurde die gläubige Katholikin am irischen Flughafen Shannon festgenommen. Sie soll während eines Flug eine Stewardess angegriffen und später einen Polizisten bespuckt haben. Ihr Anwalt entschuldigte den Aussetzer vor Gericht mit einer „schweren psychiatrischen Erkrankung".

„Sie klang so lebensfroh und machte Scherze"

Wenige Stunden vor ihrem Tod soll die Sängerin ihrem Bekannten Dan Waite noch eine Botschaft auf den Anrufbeantworter gesprochen haben. Der Musikmanager sagte gegenüber People: „Dolores freute sich darauf, mich im Studio zu sehen und ihren Gesang aufzunehmen. Sie klang so lebensfroh und machte Scherze." Im Video sehen Sie, wie geschockt Menschen in ihrem irischen Heimatort Limerick auf den Tod der beliebten Sängerin reagiert haben.