Burnout: Kann es Tim Mälzer wieder erwischen?

Komplett ausgebrannt: Weil er zu viel Gas gegeben hatte, musste sich der TV-Koch 2006 für eine Weile aus dem Verkehr ziehen. Wie geht es ihm heute?


Ohne Feuer geht's einfach nicht in der Küche: "Ich brenne schnell und hoch", sagt Tim Mälzer ehrlich über sich selbst. Was ihm Schub für die Karriere im Rampenlicht gegeben hat, kam ihn aber vor über einem Jahrzehnt auch teuer zu stehen: Durchgestartet war er nach der Ausbildung und ersten Jobs in London und in Hamburg bei Christian Rach 2003 mit seiner Kochsendung Schmeckt nicht, gibt's nicht. Schnell kamen weitere TV-Auftritte dazu, nebenher brachte er Kochbücher heraus und kümmerte sich zusätzlich um zwei Restaurants in Övelgönne und Hamburg. Zusammen ergaben so viele Projekte und Society-Pflichten einen Stress-Cocktail, der Mälzer mit 35 Jahren erstmals aus den Schuhen kippen ließ: 2006 meldete er sich mit der Diagnose Burnout ab.

Die Zwangspause war aber wirklich nur ein kurzes Intermezzo: Zwölf Jahre später ist der feurige Hamburger mit dem verschmitzten Grinsen längst zurück am Herd und im TV – mit großem Erfolg. Nach wie vor jongliert er diverse Projekte parallel, betreibt neben seinen TV-Auftritten Restaurants in mehreren deutschen Städten, berät die Zeitungsredaktion von Essen & Trinken und jettet für Kitchen Impossible im Duell mit anderen Spitzenköchen rund um die Welt. Nebenher engagiert er sich für wohltätige Zwecke, die ihm sehr am Herzen liegen. Ein strammes Pensum, das er schultern muss – und Zeit fürs Familienleben soll ja auch noch sein. Über seine Tiefphase kann er heute offen sprechen: "Das war das Beste und das Schlechteste und das Schlimmste, was mir je passiert ist", erklärt Mälzer und legt nach: "Ich will mich nie wieder so fühlen." Aber hat er seine Lektion gelernt? Der 47-Jährige findet das schon: "Ich habe sehr genau gelernt mich zu lesen". Wie er heute mit den Belastungen umgeht und was er tut, um nicht wieder so sehr auszubrennen: im Video.