Andreas Gabalier: Preisverleihung sorgt für Empörung

Aktualisiert

Dem Volkssänger wird Rechtspopulismus sowie Frauenfeindlichkeit und Homophobie vorgeworfen.



Am kommenden Samstag, den 2. Februar 2019, soll Andreas Gabalier (34) offiziell mit dem Karl-Valentin-Orden ausgezeichnet werden, der von der Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla verliehen wird. In der Begründung hieß es, dass Komiker Karl Valentin (1882 – 1948) sich zeitlebens als Volkssänger betrachtet habe und somit eine Parallele zu Gabalier, dem „Volkssänger 2.0", bestehe. Gabalier, der sich selbst als "Volksrock'n'Roller" bezeichnet, schaffe es wie kein anderer, volkstümliche Musik mit Rock zu verbinden.

„Da zerspringt mir das Herz"

Sabine Rinberger, Direktorin des Münchner Valentin-Karlstadt-Musäums, zeigte sich empört, denn Gabaliers Musik habe nicht das Geringste mit der Kunst von Karl Valentin zu tun: „Da dreht's mir nicht nur den Magen um, da zerspringt mir das Herz."

Rechtsanwalt Gunter Fette, der Valentins Nachlass verwaltet, äußerte sich ebenfalls mit klaren Worten: „Es ist nicht hinzunehmen, dass Gabalier mit seinem offenkundigen Spiel mit faschistischen Symbolen wie dem nachgestellten Hakenkreuz auf dem CD-Cover, seiner Frauenfeindlichkeit und seiner Homophobie mit dem Namen Karl Valentins in Verbindung gebracht wird.

Nicht der erste Wirbel um Gabalier

Gabalier hat sich bisher zu dem Wirbel um die Auszeichnung nicht geäußert. Allerdings wurde der gebürtige Österreicher, der als sehr konservativ gilt, in der Vergangenheit mehrfach mit Rechtspopulismus, Frauenfeindlichkeit und Homophobie in Verbindung gebracht. Bezüglich Frauenfeindlichkeit sagte Gabalier: „Ich bin der Allerletzte, der frauenfeindlich ist. Jeder, der mich kennt, weiß, wie sehr ich Frauen verehre und auch in meinen Liedern besinge."

Matthias Naske, Chef des Wiener Konzerthauses, sagte in einem Interview, dass er Gabalier in seinem Haus nicht auftreten lassen würde, da dieser falsche Signale aussende. Die darauf folgende Verleumdungsklage des Musikers scheiterte.

In eine rechte Schublade gepackt zu werden empfindet Gabalier als ungerecht: „Das ist die Intoleranz der anderen Seite, die Toleranz immer predigt, außer wenn jemand eine andere Meinung hat."

Gabalier wird in diesem Jahr als 49. Ordensträger geehrt. Mit dem Karl-Valentin-Orden sind unter anderem schon Hape Kerkeling, Senta Berger, Loriot und Papst Benedikt XVI ausgezeichnet worden.