Karel Gott ist tot: Schlagerstar stirbt mit 80 an Leukämie

Der Schlagersänger schloss Dienstagabend für immer die Augen. Er hatte erst vor wenigen Wochen bekanntgemacht, dass er an Leukämie erkrankt sei.

Mit Hits wie „Biene Maja", „Schicksalsmelodie" oder „Babicka" eroberte der Tscheche in den späten Sechziger und Siebziger Jahren die Herzen der Deutschen. Dabei gehörte sein eigenes musikalisches Herz eigentlich dem Jazz: Der 1939 geborene Sänger wurde im Alter von zwanzig Jahren von der tschechischen Jazz-Legende Karel Krautgartner entdeckt. Seine erste Single veröffentlichte Karel Gott mit 24 – es war die tschechische Version des Henry-Mancini-Klassikers „Moon River".

Durchbruch mit „Tausend Fenster"

Seinen Durchbruch im deutschen Sprachraum verdankte der studierte Sänger auch Udo Jürgens. 1968 ging Karel Gott mit dem Jürgens-Stück „Tausend Fenster" für Österreich beim Grand Prix Eurovision an den Start. Er wurde 13ter und erlangte europaweit Bekanntheit. In den siebziger Jahren wurde Karel Gott mit zahlreichen Hits und TV-Auftritten einer der größten und beliebtesten Schlagerstars in Deutschland. Sein glockenklarer Gesang brachte ihm den Spitznamen „Die goldene Stimme aus Prag" ein.

Späte Heirat

Sein privates Glück fand Karel Gott erst spät: Im Januar 2008 heiratete er in Las Vegas seine 37 Jahre jüngere Frau Ivana, mit der er zwei gemeinsame Töchter hatte. Sie kamen 2006 und 2008 zur Welt. Er hinterlässt außerdem zwei weitere Töchter aus unehelichen Beziehungen, die 1973 und 1987 geboren wurden. Karel Gott galt in Tschechien und der Slowakei bis zuletzt als Publikumsmagnet. Er starb in seiner Heimatstadt Prag, in die der gebürtige Pilsener im Alter von sechs Jahren mit seinen Eltern kam.

„Akute Leukämie"

Karel Gott hielt sich, was seinen Gesundheitszustand betrifft, gegenüber der Öffentlichkeit sehr bedeckt. Bereits Ende 2015 diagnostizierten die Ärzte bei dem Sänger Lymphkrebs. Die Behandlung wirkte und der Tscheche galt als geheilt. Am 12. September vermeldete er auf seiner Facebook-Seite dann die Hiobs-Botschaft: „Vor ungefähr anderthalb Jahren wurde bei mir eine Hämatopoese-Störung in Form eines myelodysplastischen Syndroms festgestellt. Trotz mehrerer Behandlungsmethoden ist diese Krankheit in den letzten Monaten leider in akute Leukämie übergegangen."

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