Prinzessin Diana: Das legendäre Interview wurde erpresst

Vor 25 Jahren fand das legendäre Interview mit Prinzessin Diana statt, in dem sie unter anderem offen über die Affäre ihres Mannes Prinz Charles redete. Neue Enthüllungen beweisen, dass der Sender BBC das Gespräch mit unlauteren Mitteln erzwungen hat. Dianas Söhne lassen in den Medien ihrem Frust freien Lauf.

Im Jahre 1995 - zwei Jahre vor ihrem mysteriösen Tod - hat Prinzessin Diana in einem Interview Antworten auf die denkbar intimsten Fragen gegeben. BBC-Journalist Martin Bashir hat Lady Di dazu gebracht, über ihre postnatale Depressionen, den Druck in royalen Verhältnissen, die Affäre ihres Ehemanns Prinz Charles und ihre Bulimie-Erkrankung zu reden. Nun kam durch eine interne Untersuchung ans Licht, dass das Interview mit unlauteren Mitteln erschlichen wurde und der Sender BBC alle Hinweise darauf verschleierte.

BBC schiebt Schuld auf Reporter

Der Untersuchungsbericht löste eine Welle der Empörung aus und brachte BBC dazu, Fehler der Berichterstattung einzuräumen. So habe der Reporter Bashir Prinzessin Diana mit gefälschten Beweisen in die Irre geführt und das Interview mehr oder weniger erzwungen. Er habe ihr derzeit gefälschte Kontoauszüge vorgelegt, die den Eindruck erweckt haben sollen, dass Personen dazu bezahlt worden wären, prekäre Informationen über Dianas Privatleben preiszugeben. Laut Richter John Dyson, der die Untersuchung anleitete, habe Bashir "unangemessen und in schwerwiegender Verletzung" der damaligen Ermächtigung gehandelt. So habe er vorgegeben, dass die Kontoauszüge belegen, Mitarbeiter des britischen Königshauses hätten Prinzessin Diana ausspioniert und vorgehabt, die erhaschten Informationen publik zu machen. Die BBC entschuldigt sich nun öffentlich und räumt ein, dass der bevollmächtigte Reporter grobe Fehler gemacht hätte. Er sei ein "Schurke" und man bedauere, dass es 25 Jahre gedauert habe, die Wahrheit ans Licht kommen zu lassen.

So erbost reagieren ihre Söhne

Prinz William und Harry zeigen sich öffentlich erschüttert über den Vorfall. Sie verurteilen den Reporter und auch das jüngste Statement des Senders. Die Auswirkungen des Interviews hätten maßgeblich zu den psychischen Problemen Dianas und schlussendlich zu ihrem Ableben beigetragen. So sagte Dianas jüngerer Sohn am vergangenen Donnerstag:

"Das Interview hat zur Verschlechterung der Beziehung meiner Eltern beigetragen und hat seitdem unzählige andere verletzt. Ich bin der Ansicht, dass die betrügerische Art und Weise, in der das Interview zustande kam, einen wesentlichen Einfluss auf das hatte, was meine Mutter sagte. Es ist unbeschreiblich traurig zu wissen, dass die Misserfolge der BBC erheblich zu ihrer Angst, Paranoia und Isolation beigetragen haben, an die ich mich aus den letzten Jahren mit ihr erinnere. Was mich jedoch am traurigsten stimmt, ist die Tatsache, dass meine Mutter hätte durchaus wissen können, dass sie getäuscht wurde, wenn die BBC die 1995 erstmals vorgebrachten Beschwerden und Bedenken ordnungsgemäß untersucht hätte. Sie wurde nicht nur von einem hinterhältigen Reporter betrogen, sondern auch von Führungskräften der BBC, die wegschauten, anstatt kritische Fragen zu stellen. Es ist meine überzeugte Ansicht, dass das "Panorama"-Interview nie wieder ausgestrahlt werden sollte."

Alle Informationen zum Eklat zeigt auch das Video.