Virtual-Reality-Therapie: Virtuelle Simulation kann Angstpatienten helfen

Psychosen können das Leben von Betroffenen in erheblichem Maße beeinträchtigen. Eine neue Studie zeigt nun, dass die Virtual-Reality-Therapie (VR) Menschen mit einer Angststörung helfen kann.

In der klinischen Studie funktionierte die Virtual-Reality-Therapie gut bei Patienten, bei denen eine Psychose diagnostiziert wurde.
In der klinischen Studie funktionierte die Virtual-Reality-Therapie gut bei Patienten, bei denen eine Psychose diagnostiziert wurde. (Bild: Getty Images/Westend61) (Westend61 via Getty Images)

In der bisher größten klinischen Studie zum Thema Virtual-Reality-Therapie konnten britische Forschende der University of Oxford in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Institut für Gesundheitsforschung aufzeigen, dass diese Form der Therapie Menschen, die aufgrund ihrer Angststörung das Haus nicht verlassen können, helfen kann. Dies geht aus einem entsprechenden Bericht in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet Psychiatry" hervor, das die Ergebnisse der Studie veröffentlicht hat.

Virtual-Reality-Therapie: Ein Weg aus der Angst

Angst lähmt. Der Gang zum Supermarkt, zum Arzt oder ein einfacher Spaziergang – für Menschen mit psychischer Erkrankung oft ein unüberwindbares Hindernis. Die Forschenden haben nun erfolgreich ein VR-Erlebnis namens gameChange getestet: Diese Art der Therapie nutzt einen virtuellen Trainer, der die Betroffenen durch mehrere VR-Umgebungen führt. So können beispielsweise der Gang ins Café oder zum Arzt, eine Busfahrt oder ein kurzer Einkauf simuliert werden.

gameChange zielt auf die intensive Angst ab, die viele Menschen mit Psychose davon abhält, an alltäglichen Aktivitäten in der realen Welt teilzunehmen. "In den letzten 25 Jahren wurde VR in einer kleinen Anzahl spezialisierter Kliniken für psychische Gesundheit eingesetzt. Es hat eine persönliche Therapie unterstützt, die von einem Kliniker durchgeführt wurde", erklärt der leitende Forscher Professor Daniel Freeman von der psychiatrischen Abteilung der Universität Oxford. "Bei gameChange ist die Therapie jedoch integriert, sodass sie von verschiedenen Mitarbeitern überwacht werden kann. Die Therapie kann deshalb in einer Vielzahl von Umgebungen genutzt werden, einschließlich bei Patienten zu Hause."

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Die Patienten, die am meisten davon profitierten, waren diejenigen, denen es am schwersten fiel, das Haus zu verlassen, und diejenigen mit den meisten psychiatrischen Symptomen wie schweren Angstzuständen, Depressionen, Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Diese Patienten erlebten große Vorteile – oft waren sie in der Lage, Aktivitäten durchzuführen, die sie zuvor für undenkbar hielten. Diese Vorteile blieben bei der Nachuntersuchung nach sechs Monaten erhalten. 

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