Besonderer Planet: WASP-121b produziert Metall-Wolken und Edelstein-Regen

2015 wurde der Planet WASP-121b erstmals entdeckt. Seitdem haben Forscher bereits einiges über den Gasriesen herausgefunden - und berichten von äußerst seltsamem Wetter dort. Denn auf dem Exoplaneten scheinen die Wolken aus Metall zu bestehen und der Regen aus flüssigen Rubinen und Saphiren.

Erstmals konnte die Meterologie eines Exoplaneten in einem anderen Sonnensystem erforscht werden - mit erstaunlichem Ergebnis (Symbolbild: Getty Images)
Erstmals konnte die Meterologie eines Exoplaneten in einem anderen Sonnensystem erforscht werden - mit erstaunlichem Ergebnis (Symbolbild: Getty Images) (WLADIMIR BULGAR/SCIENCE PHOTO LIBRARY via Getty Images)

Als "heiße Jupiter" werden Planeten wie WASP-121b bezeichnet: Gasriesen, die Jupiter sehr ähneln, aber dem Stern, den sie umkreisen, näher sind, weswegen sie sich stärker erhitzen. WASP-121b ist 880 Lichtjahre von der Erde entfernt, doch mithilfe des Weltraumteleskops Hubble konnten Forscher seine Beschaffenheit näher untersuchen und legten die Ergebnisse nun in einer Studie vor, die am Montag in der Zeitschrift "Nature Astronomy" veröffentlicht wurde.

Extreme Bedingungen führen zu kuriosen Wetterphänomenen

Vor allem die Wetterbedingungen sorgen für Aufmerksamkeit. Dem Bericht zufolge braucht WASP-121b 30 Stunden für eine Umlaufbahn und ist, ähnlich wie der Erdtrabant Mond, gezeitenabhängig. Eine Seite des Planeten ist damit stets dem Stern zugewandt und wird damit permanent gewärmt. Mehr als 3000 Grad Celsius erreiche die Atmosphäre des Planeten - eine Umgebung, die so heiß ist, dass Moleküle verglühen und dass Wasser geradezu leuchtet.

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Auf der nächtlichen, dunklen Seite des Planeten erreichen die Temperaturen gerade einmal die Hälfte derer der hellen Seite, wie es weiter heißt. Diese extremen Temperaturunterschiede haben ebenso extremes Wetter zur Folge. Während Wasser auf unserem Planeten schlicht verdampft, zu Wolken kondensiert und dann als Regen zur Erde fällt, verhält es sich auf WASP-121b anders.

Die große Hitze auf der hellen Seite zerlegt die Wassermoleküle auf ihre Atome, die dann von Winden von mehr als 17.000 Kilometer pro Stunde auf die dunkle Seite getragen werden, wo sie sich erneut zu Wasser verbinden.

Wolken aus Metall und Regen aus flüssigem Edelstein

Die Temperaturen dort reichen nicht zur regulären Wolkenbildung - stattdessen entstehen Wolken aus Metall. Darin enthalten ist neben Eisen auch Korund - ein Mineral, das in Verbindung mit anderen Metallen das ergibt, was wir auf der Erde als Rubine und Saphire kennen.

Dies würde die Regenfälle erklären, die Hubble auf der dunklen Seite des Planeten beobachteten: Die scheinen aus flüssigen Edelsteinen zu bestehen.

Eine direkte Auswirkung auf die Erde hat dies nicht, da allein Licht 880 Jahre braucht, um von WASP-121b hierher zu gelangen. Allerdings bietet die Studie erstmals "einen globalen Überblick über die Meteorologie eines Exoplaneten", wie die Forscher sagen. Die Website "Space.com" zitiert aus einem Statement: "Es ist aufregend, Planeten wie WASP-121b zu untersuchen, die sich stark von denen in unserem Sonnensystem unterscheiden. Sie ermöglichen uns, zu sehen, wie sich Atmosphären unter extremen Bedingungen verhalten."

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