Café muss hohe Strafe zahlen: Das ist der simple Grund

Ein italienischer Café-Besitzer beschwert sich auf Facebook über eine Geldstrafe, die er kürzlich erhalten hat, weil ein Kunde ihn anzeigte. Doch der Grund für seine Beschwerde seien gar nicht die 1.000 Euro Strafe, sagt er. Vielmehr habe er das Gefühl, er müsse sich für das Gastgewerbe und die Zukunft des italienischen Kaffees aussprechen.

Der Espresso ist in Italien mehr als nur ein Kaffee: Er symbolisiert ein Lebensgefühl - und kann auch mal zu einem Streitthema werden. (Bild: Getty Images)
Der Espresso ist in Italien mehr als nur ein Kaffee: Er symbolisiert ein Lebensgefühl - und kann auch mal zu einem Streitthema werden. (Bild: Getty Images) (Getty Images)

Kaffee ist für den Italiener nicht einfach nur ein Wachmacher. Nein, es ist viel größer. Es ist ein Lebensgefühl. Das beginnt schon morgens, wenn man sich noch schnell auf einen Espresso an der Bar trifft und kurz, aber emotional, über das Leben philosophiert, bevor man ins Büro geht. Wie stark dieses Lebensgefühl ist, bringt der italienische Café-Besitzer, Francesco Sanapo, auf Facebook derzeit zum Ausdruck.

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In mehreren Facebook-Posts beschwert Sanapo sich über eine Geldstrafe von 1.000 Euro, die er kürzlich erhalten hat, weil ein Kunde ihn anzeigte. Dieser beschwerte sich darüber, dass der Kaffeepreis von 2 Euro in Sanapos Café, Ditta Artigianale, nicht ausgeschildert war – und er bekam ganz offensichtlich recht.

In der Tat ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass Preise vorher angekündigt werden müssen. Dies dient dem Schutz der Verbraucher. Wie die zuständige Polizei gegenüber CNN Travel erklärte, stellen die Beamten dort regelmäßig Verstöße gegen die Verordnung in Geschäften sowie Lebensmittel- und Getränkebetrieben fest. Im Durchschnitt würden sie pro Jahr etwa 15 solcher Bußgelder verhängen – für eine Reihe von Produkten, darunter Eiscreme und Kleidung.

Für fairen Kaffee müsse man eben tiefer in die Tasche greifen

Doch die Strafe von 1.000 Euro ist gar nicht, das Problem, sagt Sanapo auf Facebook. Er sei bereit für seinen Fehler zu bezahlen. Was ihn frustriere, sei ein ganz anderer Grund. Er glaubt nämlich, der Kunde habe ihn nur angezeigt, weil ihm der Preis von 2 Euro für einen Espresso zu hoch erschien. In der Regel kostet ein Espresso in Italien nämlich zwischen 1 Euro und 1,50 Euro.

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Sanapo ist preisgekrönter Barista und Star von "Coffee Hunters", einer Sendung des italienischen Lebensmittelkanals "Gambero Rosso". Und nun habe er das Gefühl, er müsse sich für das Gastgewerbe und "die Zukunft des italienischen Cafés" aussprechen. Das Unternehmen wirbt nämlich für seinen Fair-Trade-Anspruch.

Auch auf seiner Webseite steht, dass er "ausschließlich mit guten Kaffees arbeitet … gut im Geschmack und gut in seiner Ethik". Und dafür müsse man, Sanapo zufolge, eben auch bereit sein, ein bisschen mehr Geld zu zahlen. Er argumentierte, dass der Preis zwar nicht sichtbar, aber immerhin im QR-Code-Menü verfügbar war. Weiter schrieb Sanapo: „Ich bin hier, um dafür zu sorgen, dass sich niemand empört, wenn er zwei Euro für einen Espresso bezahlt. Es ist eine Mission, und ich werde sie erhobenen Hauptes ausführen."

In diesem Facebook-Video erklärt Sanapo, was ihm gegen den Strich geht:

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