Fluchende Papageien bringen Zoo zum Verzweifeln

Fluchende Papageien bereiten einem Zoo Probleme (Symbolbild: Getty)
Fluchende Papageien bereiten einem Zoo Probleme (Symbolbild: Getty Images) (Tomekbudujedomek via Getty Images)

Fluchende Papageien in einem Zoo? Was zunächst lustig klingt, ist für den Lincolnshire Wildlife Park in Großbritannien ein Problem. Dort sorgen acht "ungezogene" Papageien mit ihren Schimpftiraden für Hilflosigkeit bei den Zoobesitzern. Denn die pöbelnden Papageien machen auch vor den Besuchern nicht Halt. Manche mögen die Schimpftiraden der Tiere amüsant finden, andere jedoch verstörend. Und auch Kinder sind dem "bösen" Wortschatz der Vögel ungefiltert ausgeliefert.

Berühmt sind die Tiere jedenfalls schon. Bereits im Jahr 2020 kamen fünf afrikanische Graupapageien – Billy, Tyson, Eric, Jade und Elsie – in den Zoo und machten bald mit ihrem sehr speziellen Wortschatz von sich reden. Also wurden sie Besuchern nicht mehr präsentiert und getrennt voneinander gehalten, damit sie die unflätigen Wörter vergessen. Doch diese Maßnahme scheint nicht gefruchtet zu haben.

Fluchende Papageien: Erziehungsmaßnahme im Zoo

Dann kamen drei weitere Papageien – Eric, Captain und Sheila – in den Zoo, die ebenfalls keine Manieren zu haben scheinen. Hatte man die Vögel zunächst noch von den anderen Papageien isoliert, damit diese nicht die Schimpfwörter von den ungezogenen Vögeln übernehmen, setzte man kürzlich auf eine andere Taktik, wie Steve Nichols, ein Mitarbeiter des Zoos, im Januar 2024 gegenüber BBC erklärte: Die acht "Problemvögel" sollten mit 92 anderen Papageien gehalten werden.

Die Hoffnung: Die ungezogenen Papageien sollen sich dem Verhalten der restlichen Tiere anpassen und harmlose Geräusche und Wörter von diesen übernehmen. Ein gewagtes Experiment, denn es war durchaus möglich, dass die fluchenden Papageien ihren Wortschatz an die anderen Exemplare weitergeben, die bislang einen sauberen Wortschatz haben. Doch Steve Nichols war überzeugt, dass die Gesellschaft den ungezogenen Papageien gut tun wird: "Papageien sind Herdentiere, sie müssen mit anderen Papageien zusammen sein. Je größer die Herde, desto glücklicher sind sie."

Ob die Papageien also nur aus schlechter Laune so viel fluchen? In einem Video auf Instagram sind Kostproben ihres Wortschatzes zu hören: "Fucking Hell", "Shit" und "Bastard" sind nur eine Auswahl der Schimpfwörter, welche die Vögel draufhaben. Keine leichte Kost!

Ein weiteres Problem sind manche Besucher des Zoos, die rund um das Gehege Schimpfwörter zu den Vögeln rufen, um sie ihrerseits zum Fluchen zu animieren. Das ist natürlich für die Bemühungen des Zoos kontraproduktiv. Daher wurden Warnschilder aufgestellt.

Doch wie Steve Nichols nun gegenüber BBC verriet, scheint das Experiment erste Erfolge zu zeigen. Zuletzt hörte man von den Papageien immer weniger Beschimpfungen. Allerdings hat ein Exemplar sich nun eine andere Macke angewöhnt: Er singt permanent "We Wish You a Merry Christmas" – was im November und Dezember noch lustig ist, spätestens ab Februar aber nur noch nervt.

Übrigens scheinen die Flüche der Papageien die Zoo-Mitarbeiter noch anderweitig zu inspirieren. Zu dem Bild dieses farbenfrohen Papageis, eines Galah, schreibt der Zoo auf Instagram:

"Wussten Sie, dass 'Galah' als Slangwort für 'Trottel' oder 'Idiot' benutzt wird in Australien?"

Man kann nur hoffen, dass die acht pöbelnden Papageien bald gar nicht mehr fluchen und die Besucher sich wieder ganz auf die Schönheit der Vögel konzentrieren können, die im Zoo ebenfalls zu bewundern sind.