Forscher ermitteln: Das ist der gefährlichste Persönlichkeitstyp

Empathie wird stets positiv besetzt und mit moralischer Integrität und Hilfsbereitschaft verknüpft. Psychologen haben aber nun einen Persönlichkeitstypen identifiziert, den sie als "dunklen Empathen" bezeichnen - und der soll mit Vorsicht zu genießen sein.

Empathie wird als durchweg positive Eigenschaft interpretiert - in Verbindung mit bestimmten anderen Persönlichkeitsmerkmalen wird sie jedoch schnell gefährlich. (Symbolbild: Getty Images)
Empathie wird als durchweg positive Eigenschaft interpretiert - in Verbindung mit bestimmten anderen Persönlichkeitsmerkmalen wird sie jedoch schnell gefährlich. (Symbolbild: Getty Images) (KatarzynaBialasiewicz via Getty Images)

Die psychologische Forschung warnt geheimhin vor der sogenannten Dunklen Triade. Als solche werden die drei Persönlichkeitsmerkmale von Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie bezeichnet. Menschen mit diesen Merkmalen gelten als gefühllos und manipulativ.

Empathie, also die Fähigkeit, die Gefühle anderer zu erkennen, anzuerkennen und mitfühlen zu können, befähigt die Menschen hingegen, moralisch, sozial und hilfsbereit zu handeln. Sie steht damit in direktem Gegensatz zu der Dunklen Triade - so zumindest die weitgehende Annahme.

Ein Forscher-Team stellte nun die These auf, dass sich Empathie und die dunkleren Persönlichkeitsmerkmale nicht unbedingt ausschließen. In einer Studie, die im Fachmagazin "Personality and Individual Differences" veröffentlicht wurde, beschrieben sie einen Persönlichkeitstypen namens "dunkler Empath".

"Dunkler Empath": Dunkle Persönlichkeitsmerkmale gekoppelt mit Empathie

In der Regel geht Narzissmus, Psychopathie und Machiavellismus mit einem Mangel an Empathie einher, was auch die neue Studie, die die Persönlichkeit von 1000 Probanden untersuchte, erneut feststellte. Bei einigen Menschen allerdings wurde eine kuriose Kombination festgestellt.

Wie erwartet habe man eine Gruppe der dunklen Triade mit niedrigen Empathie-Werten (etwa 13 Prozent der Beteiligten), wie die Forscher beschreiben. Eine "typische" Gruppe mit durchschnittlichem Ergebnis bei allen Merkmalen habe rund 34 Prozent ausgemacht, und 33 Prozent seien sogenannte Empathen mit hoher Empathie und geringem Anteil an dunklen Persönlichkeitsmerkmalen.

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"Jedoch hat sich eine vierte Gruppe herausgezeichnet", heißt es weiter. "Sie hatten hohe Werte sowohl bei den dunklen Merkmalen als auch bei Empathie und machten etwa 20 Prozent der Probanden aus. Interessanterweise hatten sie höhere Werte bei kognitiver und affektiver Empathie als die dunklen Typen und die 'typische' Gruppe."

Was den "dunklen Empathen" so gefährlich macht

Die sonst so positiv konnotierte Empathie sei im Zusammenhang mit Merkmalen der dunklen Triade nicht unbedingt von Vorteil für die Mitmenschen, wie die nicht an der Studie beteiligte Dr. Ramani Durvasula dem Online-Magazin "PsychCentral" sagte.

"Ein dunkler Empath kann tatsächlich noch gefährlicher sein als ein kälterer, gefühlloserer Persönlichkeitstyp aus der dunklen Triade", erklärte sie. "Denn der dunkle Empath kann einen näher an sich heranbringen - und damit größeren Schaden anrichten."

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Während diese Persönlichkeitstypen zwar den emotionalen Zustand anderer Menschen erkennen und verstehen könnten, was kognitiver Empathie entspricht, würde sich dieses Wissen nicht in eine prosoziale Handlung übersetzen. Empathie würde also rein zur Manipulation verwendet. "Es gibt diesen Menschen ein präzises Werkzeug, um zu verstehen, wie andere Menschen ticken - mit dem Ziel, diese Daten für die eigenen Zwecke zu nutzen." Indem der dunkle Empath seine Empathie zeige, beispielsweise indem er die Gefühle des anderen spiegelt, würden die anderen Menschen entspannen und sich öffnen - und der Manipulator habe freie Bahn. Je näher man jemandem stünde, so die Psychologin, desto mehr könne man ihn verletzen.

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