USA: Gast gibt sich richtig viel Mühe für ein angemessenes Trinkgeld

Aktualisiert

Es ist üblich, der Servicekraft im Restaurant ein Trinkgeld zu geben. Wenn man es vergisst, machen die meisten Gäste im Nachhinein sicher kein Aufhebens darum. Ein Mann in den USA reagierte auf sein Versäumnis aber völlig anders.

Trinkgeld gehört in vielen Kulturen zum Standard in der Gastronomie (Symbolbild: Getty Images)
Trinkgeld gehört in vielen Kulturen zum Standard in der Gastronomie (Symbolbild: Getty Images) (SouthWorks via Getty Images)

Wenn man in einem Restaurant gegessen hat, zufrieden war mit dem Essen und vor allem dem Service, gibt man (in vielen Ländern) ein entsprechendes Trinkgeld. In den USA sind die Servicekräfte besonders auf das Trinkgeld angewiesen, da ihre Löhne so niedrig sind. Daher ist es in den USA durchaus üblich oder fast schon "Pflicht", zwischen 15 bis 20 Prozent "Tip" zu geben, bevor man das Restaurant verlässt.

Manchmal kann es passieren, dass man schlichtweg vergisst, beim Bezahlen noch einen gesonderten Betrag für die Servicekraft auf die Rechnung aufzuschlagen. Und selbst wenn einen dann zuhause das schlechte Gewissen plagt: Erneut das Restaurant aufzusuchen und dem betreffenden Kellner nachträglich noch das Trinkgeld zu geben ist ein Aufwand, den die meisten Menschen wohl nicht auf sich nehmen würden.

Im Urlaub: Wie viel Trinkgeld "muss" man geben?

Bei einem Mann aus den USA, der im "Side Street Pour House and Grill" in North Carolina gegessen hatte, sah die Sache aber anders aus. Er scheute keine Mühen, um sein Versäumnis nachzuholen. Das berichtete das Restaurant mit einem Posting auf Facebook.

Demnach schickte der Kunde, Ted, dem Restaurant sogar einen Brief, in dem er 20 US-Dollar als nachträgliches Trinkgeld für die Kellnerin Hope C beigelegt hatte. In seinem Schreiben entschuldigte er sich für seinen Fehler, der die Servicekraft um ihr wohlverdientes Geld gebracht hatte. Ted war Ende 2023 mit seiner Frau zum Mittagessen in dem Laden und bei der Kreditkartenabrechnung ging etwas schief, wie er zuhause bemerkte. Er hatte aus Versehen den von ihm unterzeichneten Kreditkartenbeleg mitgenommen, was dazu führte, dass zwar der Betrag für das Essen, nicht aber das Trinkgeld abgebucht werden konnte.

Für ein Sandwich: Frau gibt versehentlich 7.000 Dollar Trinkgeld 

Wie er in seinem Brief erwähnt, war es keine Option für Ted, das Jahr so enden zu lassen – also schickte er das Trinkgeld nachträglich per Post. Das Restaurant war so gerührt von der Geste, dass es den aufmerksamen Gast auf Facebook "ehrte".

Wie in dem Posting zu lesen ist, betont das Restaurant, dass seine Kellner hart arbeiten, um den Kunden ein schönes Erlebnis zu ermöglichen: "Manchmal bleiben sie entweder aus Versehen (wie in diesem Beispiel) oder absichtlich (was wirklich nicht cool ist) ohne Trinkgeld. Deshalb lieben wir diesen Brief so sehr – er ist ein schönes Beispiel dafür, was man das Richtige tut!"

Auch in Deutschland führt das Trinkgeld immer wieder zu Diskussionen, denn auch hier werden Servicekräfte oft nicht besonders gut bezahlt, viele bekommen nur den Mindestlohn. Trinkgeld von 15 bis 20 Prozent sind auch eher unüblich in Deutschland, die meisten Gäste geben zwischen 5 bis 10 Prozent. Eine Besonderheit macht das Trinkgeld für Servicekräfte noch attraktiver: Es muss nicht versteuert werden.

Wenn man also beim nächsten Restaurantbesuch zufrieden war, darf man gern an das gute Beispiel von Ted denken, wenn es ans Begleichen der Rechnung geht.

VIDEO: Riesiges Trinkgeld für Kellner in Utah