Verwechslungsgefahr: Warum Experten vor Pilz-Apps warnen

Im Herbst beginnt die Zeit der Pilzsucher. Doch Pilze sind auch immer ein Risiko: Welcher Pilz ist giftig, welcher essbar? Manch einer benutzt dafür eine App. Doch Experten warnen vor der Nutzung.

Pilze sammeln ist nicht ganz ohne Risiko. (Symbolbild: Getty Images)
Pilze sammeln ist nicht ganz ohne Risiko. (Symbolbild: Getty Images) (miriam-doerr via Getty Images)

Ob Champignon, Pfifferling oder Steinpilz: Jetzt haben viele Speisepilze in den heimischen Wäldern Hochsaison. Doch der Waldausflug zum Pilze sammeln kann auch ganz schnell im Krankenhaus enden. Gerade unerfahrene Sammler können statt der essbaren Sorten die gefährlichen Doppelgänger erwischen – was mit schweren Vergiftungen und selten sogar tödlich enden kann.

Um die Speisepilze besser bestimmen zu können, gibt es Handbücher. Doch warum auf ein Buch zurückgreifen, wenn es auch scheinbar praktische Apps gibt? Diese Pilz-Apps werben damit, die Sorten direkt und schnell über die Smartphone-Kamera bestimmen zu können. Doch Experten raten von solchen Apps dringend ab.

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"Das ist eine neue Gefahr, die hinzukommt", sagt etwa Christoph Hahn, Präsident der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft (BMG), gegenüber dem BR. Nur Farbe und Form reichen nämlich nicht aus, um einen essbaren von einem giftigen Pilz zu unterscheiden.

Bei Verdacht auf Pilzvergiftung: Giftnotruf wählen

Und schon eine falsche Wahl kann potenziell tödlich sein. Denn die giftigen Doppelgänger lassen sich häufig nur mit Erfahrung als solche identifizieren. Etwa der besonders gefährliche weiße Knollenblätterpilz, der dem beliebten Champignon ähnelt. Eine Pilzvergiftung kann sich wenige Stunden nach dem Genuss mit Erbrechen, Krämpfen oder Durchfall ankündigen. Das muss aber nicht sein. In manchen Fällen zeigen sich auch erst nach sieben Tagen erste Symptome. Wer den – auch noch so geringen – Verdacht einer Pilzvergiftung hat, sollte sofort den lokalen Giftnotruf anrufen.

Um ganz sicher zu gehen, sollten Pilzsammler wirklich nur diejenigen Pilze mit nach Hause nehmen, die sie auch zweifelsfrei identifizieren können.

VIDEO: Bitte keine Pilz-Apps