Wider der Lebensmittelverschwendung: Koch erfindet Toastbrot ohne Kruste

In einem sind sich diverse Länder - von England über die USA bis Japan - einig: Sandwiches schmecken am besten, wenn man die Rinde vom Brot abschneidet - selbst bei Toastbrot. Was nach einer harmlosen Marotte klingt, sorgt für tonnenweise Lebensmittelverschwendung. Um der entgegenzuwirken, wurde nun ein Brot ohne Kruste erfunden.

Wo ist die Rinde hin? Die schneiden erstaunlich viele Menschen von ihrem Brot ab, was zu nicht unerheblicher Lebensmittelverschwendung führt (Symbolbild: Getty Images)
Wo ist die Rinde hin? Die schneiden erstaunlich viele Menschen von ihrem Toastbrot ab, was zu nicht unerheblicher Lebensmittelverschwendung führt (Symbolbild: Getty Images) (LauriPatterson via Getty Images)

Besonders Kindern wird in vielen Ländern Toastbrot ausschließlich ohne Rand Kruste serviert, doch auch viele Erwachsene behalten die Angewohnheit bei, den Rand von Sandwiches abzuschneiden. Allein in England handhaben dies 36 Prozent aller Haushalte so. Dadurch landen einer Studie der North London Waste Authority (NLWA) zufolge jährlich 1,2 Milliarden Brotkrusten im Abfall - das Äquivalent von satten 59 Millionen Laibe Brot.

Auch in Ländern wie den USA oder Japan herrscht eine bemerkenswerte Abneigung gegen Brotrinde, was zu der weltweiten Verschwendung von Mehl, Salz und weiteren Lebensmitteln beiträgt. Viele suchen deshalb nach Wegen, die Brotkrusten wiederzuverwerten, doch ein japanischer Spitzenkoch hat womöglich eine andere Lösung gefunden: Er kreierte ein Brot ohne Rinde.

Yu Sugimoto vom Imperial Hotel in Tokio und sein Team haben dem Online-Portal Oddity Central ganze sechs Monate damit verbracht, ein derartiges Brot zu perfektionieren. Doch wie funktioniert das, wenn die Kruste doch beim Backen von Brot entsteht - ein Arbeitsschritt, der sich kaum vermeiden lässt? Ganz will sich Sugimoto nicht in die Karten schauen lassen, doch das Hotel ließ verlauten, dass unter anderem ein schonendes Backverfahren bei niedriger Temperatur dahintersteckt, das einen gebräunten Rand vermeidet und das Kastenbrot dennoch vollständig durchbackt.

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Tatsächlich weist das Brot auch außen jene helle Farbe auf, die Weißbrot sonst nur im Inneren hat.

Vorerst nur in Japan erhältlich

Gemäß der Wünsche seiner Gäste hat der Imperial Hotel am Frühstücksbuffet und in seinen Restaurants Brot stets ohne Kruste serviert, doch ab 1. Oktober will man dort das neue, randlose Brot nutzen, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, wie Oddity Central schreibt. Zudem soll das Kastenbrot in der Luxusbäckerei Gargantua Delicatessen zum Kauf angeboten werden.

Ob das Brot zukünftig auch über die Grenzen von Japan hinaus erhältlich sein wird, steht bislang in den Sternen. In Ländern wie England dürfte es jedenfalls reißenden Absatz finden.

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